Investitionskredit für Existenzgründer – Wie man den Start finanziell richtig aufstellt

Gründen ist kein Zufall. Es ist eine Entscheidung – und zwar eine, die Mut, Planung und Geld braucht. Viele unterschätzen Letzteres. Eine gute Idee reicht nicht, wenn das Kapital fehlt, um sie umzusetzen.
Ich habe selbst gegründet – und weiß: Der Moment, in dem man den Businessplan in der Hand hält, fühlt sich großartig an. Aber spätestens, wenn die Zahlen schwarz auf weiß dort stehen, kommt die Realität. Miete, Ausstattung, Marketing, Mitarbeiter, Software, Maschinen – alles kostet.

Und genau hier kommt der Investitionskredit für Existenzgründer ins Spiel.


1. Die Finanzierung ist Teil des Geschäftsplans

Ein häufiger Fehler: Gründer planen Produkt, Logo, Website – aber nicht die Finanzierung.
Dabei ist sie das Fundament.

Ich habe gelernt, dass jede Bank dieselbe Frage stellt:
👉 „Wie wollen Sie das alles bezahlen – und wann rechnet sich das?“

Ein durchdachter Finanzplan, inklusive Kapitalbedarf, Liquiditätsplanung und Rückzahlungsstrategie, ist Pflicht. Ohne das gibt’s kein Vertrauen und keinen Kredit.


2. Welche Kreditarten wirklich helfen

Für Gründer gibt es spezielle Programme, die man kennen sollte:

  • KfW-Gründerkredit – StartGeld (067): bis 125.000 €, oft mit Haftungsfreistellung, top Konditionen.
  • ERP-Gründerkredit – Universell: für größere Vorhaben, auch im Ausland einsetzbar.
  • Landesförderinstitute: z. B. SAB, NRW.Bank, L-Bank – regionale Förderdarlehen mit Zuschüssen.
  • Hausbankdarlehen: wenn’s schnell gehen muss, aber mit etwas höheren Zinsen.

Ich empfehle, die Varianten zu kombinieren: Förderkredit + Eigenkapitalanteil + Hausbank. So entsteht ein solides, tragfähiges Finanzierungskonzept.


3. Vorbereitung ist alles

Bevor ich meinen Antrag gestellt habe, habe ich tagelang Zahlen gewälzt.
Tipp aus Erfahrung:

  • Bereite eine kurze Präsentation vor, die dein Geschäftsmodell klar erklärt.
  • Zeige, dass du deine Zielgruppe kennst.
  • Und: Habe eine klare Strategie, wie du die ersten Monate überstehst.

Bankberater sind keine Gegner – sie sind Partner, wenn du sie überzeugst.


4. Risiken realistisch einschätzen

Ja, ein Kredit bedeutet Verpflichtung. Aber noch gefährlicher ist es, ohne Puffer zu starten.
Viele Gründer scheitern nicht an der Idee, sondern am fehlenden Kapital in den ersten sechs Monaten.

Ich habe meinen Kredit von Anfang an so kalkuliert, dass ich ein Jahr lang durchhalten kann, auch ohne Gewinn. Das war meine Lebensversicherung.


Ein Investitionskredit ist kein Hindernis, sondern ein Werkzeug.
Wer gründet, braucht Kapital, aber vor allem Klarheit. Und ein gut geplanter Kredit ist nichts anderes als ein Plan für Wachstum.


 

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