Investitionskredit für Unternehmensnachfolge – Der Tag, an dem ich nicht neu gegründet, sondern übernommen habe

27. Dezember 2025

Montag, 7:30 Uhr.
Der Schlüssel liegt schwer in der Hand. Kein symbolischer Moment, kein Applaus. Nur Stille.
Ich stehe vor einem Unternehmen, das nicht meines ist – und es gleichzeitig doch sein soll.
Keine Gründung auf der grünen Wiese.
Keine eigene Vision von Null.
Sondern Verantwortung für etwas, das schon da ist.
Und plötzlich wird mir klar: Unternehmensnachfolge ist kein Kauf. Es ist ein Übergang.


Die Entscheidung fiel nicht über Nacht

Ich hatte Angebote. Mehrere sogar.
Neugründen wäre einfacher gewesen. Klarer. Überschaubarer.
Aber dieses Unternehmen hatte Substanz. Kunden. Mitarbeiter. Geschichte.
Und genau das machte es kompliziert – und reizvoll zugleich.
Die Zahlen waren solide, aber nicht perfekt.
Die Maschinen nicht neu, aber funktional.
Das Team erfahren – und skeptisch.
Ich wusste: Wenn ich das mache, dann richtig.
Und das ging nur mit einem Investitionskredit für die Unternehmensnachfolge.


Der Kredit war kein Extra – er war die Voraussetzung

Viele denken, der Kaufpreis sei das Hauptproblem.
Falsch.
Der eigentliche Kapitalbedarf beginnt nach der Übernahme.

Ich brauchte Geld für:

  • die Ablöse des bisherigen Inhabers
  • Liquidität für die ersten Monate
  • Modernisierung
  • Digitalisierung
  • und – ganz wichtig – einen Puffer

Ohne Kredit hätte ich das Unternehmen gekauft und gleichzeitig ausgehungert.
Also habe ich es anders gemacht: Übernahme + Investitionskredit als Paket.


Die Bank wollte kein Heldentum

Kein „Ich schaff das schon“.
Keine Bauchentscheidungen.

Was sie wollte, war Klarheit:

  • Wie will ich den Betrieb weiterentwickeln?
  • Wo liegen Risiken?
  • Was bleibt, was ändert sich?

Ich habe offen gesagt, dass ich nicht alles neu erfinden will.
Dass ich Bestehendes respektiere – aber anpassen werde.

Das hat überzeugt.
Am Ende stand eine Finanzierung aus Hausbank + Förderdarlehen, sauber strukturiert, realistisch kalkuliert.


Der schwierigste Teil kam danach

Nicht der Kredit.
Nicht die Verträge.
Sondern die Menschen.

Sätze wie:
„Der Alte hat das aber anders gemacht.“
oder
„Mal sehen, wie lange der Neue bleibt.“

Ich habe gelernt: Eine Unternehmensnachfolge gewinnt man nicht mit Geld.
Sondern mit Zeit. Und Geduld.

Der Kredit hat mir den Spielraum gegeben, genau das zu tun – ohne finanziellen Druck.


Heute

Heute fühlt sich der Schlüssel leichter an.
Die Zahlen stimmen.
Das Team ist geblieben.
Einige Dinge sind neu, vieles bewusst nicht.
Der Investitionskredit läuft.
Aber er fühlt sich nicht wie eine Last an.
Sondern wie das Fundament unter etwas, das wachsen darf.


Unternehmensnachfolge ist kein schneller Deal.
Sie ist ein leiser Prozess.
Ein Investitionskredit ist dabei kein Risiko – sondern die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft.