Traum-Laden gefunden, aber Konto leer? Mein Realitätscheck mit FYRST für Einzelhändler

27. Dezember 2025

Ihr kennt diesen Moment, wenn man durch die Stadt läuft und plötzlich dieses „Zu Vermieten“-Schild im Schaufenster sieht. Der perfekte Standort. Die perfekte Größe für den Concept-Store oder die Boutique, von der man schon seit Jahren träumt.
Genau das ist einer Bekannten von mir – Lisa – passiert. Sie wollte einen Laden für nachhaltige Kinderkleidung eröffnen. Businessplan stand, Lieferanten waren ready.
Aber dann kam der Kassensturz für den Ladenbau. Regale, Kassensystem, Beleuchtung (unterschätzt das nie!), erste Monatsmieten und Kaution.
Die Kalkulation sagte: Es fehlen noch 15.000 Euro.
Lisa ist erst seit 6 Monaten selbstständig.
Ihr Besuch bei der lokalen Sparkasse war ernüchternd: „Kommen Sie wieder, wenn Sie zwei Jahresabschlüsse haben.“
Zwei Jahre warten? Dann ist der Laden weg.

Wir haben uns deshalb FYRST angesehen. Das ist die Digitalbank aus dem Hause Deutsche Bank / Postbank. Sie werben damit, das „Beste aus zwei Welten“ zu bieten: Die Technik eines Fintechs und die Sicherheit einer Großbank. Und vor allem: Sie behaupten, auch Gründer zu finanzieren. Ob das stimmt?

Warum Einzelhandel für Banken „giftig“ ist

Der Einzelhandel hat es schwer. Banken sehen oft nur: „Konkurrenz durch Amazon“, „Hohe Mieten“, „Risiko“.
Wenn man dann noch neu am Markt ist, gilt man fast als unfinanzierbar. Klassische Fintechs (die wir in anderen Artikeln hatten) finanzieren oft erst ab 6 oder 12 Monaten Umsatzhistorie. Die beißt sich die Katze in den Schwanz: Ohne Geld kein Laden, ohne Laden kein Umsatz.

FYRST: Der „Bank-Hybrid“

Lisa hat sich bei FYRST erst mal ein Geschäftskonto eröffnet (das Modell „FYRST BASE“ ist für Gründer oft kostenlos oder sehr günstig). Das Spannende ist aber der „FYRST Gründerkredit“. Sie nutzen dafür oft Förderprogramme oder eigene Mittel, aber der Prozess läuft digital.

Was sie sehen wollten:
Im Gegensatz zu N26 oder PayPal reicht hier kein Knopfdruck. FYRST ist im Kern immer noch eine deutsche Bank.

  1. Businessplan: Ja, den wollten sie sehen. Aber man konnte ihn digital hochladen.
  2. Rentabilitätsvorschau: Eine einfache Excel-Tabelle, die zeigt: Wie viel Umsatz erwarte ich?
  3. Schufa: Die muss sauber sein. Wer privat Schulden hat, kriegt hier kein Geschäftskonto.

Der Antrag: Kein Papier, aber Geduld

Wir haben den Antrag online ausgefüllt. Die Benutzeroberfläche ist aufgeräumt, nicht so verspielt wie bei manchen Apps, eher „seriös-modern“.
Nach dem Upload der Unterlagen passierte erst mal… nichts.
Keine „Sofort-Zusage in 30 Sekunden“.
Das dauerte drei Werktage.
Dann rief ein Berater an. Und das war der positive Unterschied: Der Mann hatte Ahnung. Er hat Fragen zum Standort gestellt („Ist da Laufkundschaft?“). Er hat sich wirklich mit Lisas Idee beschäftigt.

Das ist der Unterschied zu reinen Algorithmen. Ein Algorithmus versteht „Laufkundschaft“ nicht. Ein FYRST-Berater schon.

Das Angebot: Solide statt Wucher

Am Ende der Woche kam das Angebot. 15.000 Euro Kredit. Laufzeit: 5 Jahre. Der Zinssatz lag bei rund 4,5 % (das variiert natürlich stark, aber für einen Gründerkredit ist das verdammt fair!). Vergleichbare Angebote für Startups ohne Sicherheiten liegen oft bei 8-10 %.
Warum so günstig? Weil im Hintergrund oft KfW-Mittel oder Bürgschaften der Bürgschaftsbanken eingebunden werden können, ohne dass man selbst den Papierkrieg damit hat. FYRST managt das.

Die Auszahlung und das „Aber“

Nach der digitalen Unterschrift war das Geld zwei Tage später da. Lisa konnte den Tischler bezahlen und die Regale bauen lassen.
Wo ist der Haken?

FYRST ist keine „Alles ist möglich“-Bank.

  • Ihr müsst euer Geschäftskonto dort führen (zumindest hilft es extrem bei der Kreditvergabe).
  • Wenn euer Businessplan Löcher hat, lehnen sie ab. Die Prüfung ist strenger als bei Ferratum oder Auxmoney.
  • Es ist keine „Notfall-Lösung“ für morgen früh. Man sollte schon 1-2 Wochen einplanen für den gesamten Prozess.

Mein Fazit für Ladenbesitzer und Gründer

Wenn ihr ganz am Anfang steht oder erst kurz am Markt seid, ist FYRST aktuell eine der besten Adressen in Deutschland. Warum? Weil sie die Lücke füllen. Die Hausbank ist zu träge und will zu viele Sicherheiten (Omas Häuschen). Die reinen Fintechs wollen Umsatzhistorien, die ihr noch nicht habt. FYRST schaut sich den Plan an und gibt euch einen Vertrauensvorschuss – zu Zinsen, die das Business nicht gleich wieder auffressen. Außerdem hat man mit der Postbank-Infrastruktur im Rücken auch die Möglichkeit, Bargeld einzuzahlen (wichtig für den Einzelhandel!).

Seid ihr Team „Hausbank“ oder habt ihr euch als Gründer auch schwer getan, Startkapital zu bekommen? Erzählt mir mal eure Horror- oder Erfolgsstories in den Kommentaren!