Wenn’s um schnelle Kredite für Selbstständige geht, stößt man früher oder später auf zwei Namen: iwoca und auxmoney. Beide versprechen unkomplizierte Finanzierung, komplett digital, ohne klassische Bankgespräche – aber ihre Konzepte unterscheiden sich deutlich.
Ich bin Alex, selbstständig seit über zehn Jahren – und ich hab beide Anbieter getestet. Heute teile ich meine persönlichen Erfahrungen, zeige dir die Vor- und Nachteile und sag dir ganz klar, welcher Anbieter wann besser passt.
Der direkte Unterschied: Kreditlinie vs. P2P-Plattform
Der wichtigste Unterschied vorneweg: iwoca arbeitet mit einer flexiblen Kreditlinie, die du abrufen kannst, wie du willst – vergleichbar mit einem Dispo, nur für Selbstständige. auxmoney dagegen ist eine sogenannte P2P-Plattform (Peer-to-Peer), bei der private Investoren in dein Kreditprojekt investieren.
Das heißt: Bei iwoca entscheidet ein Algorithmus und ein internes Risikoteam, ob du Kredit bekommst. Bei auxmoney bist du auf das Vertrauen der Investoren angewiesen. Das klingt erstmal spannend – bringt aber auch Risiken mit sich.
Meine Erfahrung mit auxmoney
Ich hab auxmoney vor rund einem Jahr getestet, weil ich einen Kredit über 15.000 Euro für ein kleines Expansionsprojekt gebraucht hab – neue Website, Marketingbudget, Equipment. Die Anmeldung war unkompliziert, ich hab ein Projekt angelegt, Infos zu meinem Business angegeben und meine Bonitätsunterlagen hochgeladen.
Dann begann die Wartezeit.
Denn: auxmoney ist kein Sofortkredit-Anbieter. Du erstellst quasi ein Kreditinserat, das dann für ein paar Tage oder Wochen online ist – und wenn sich genügend Investoren finden, kommt der Kredit zustande.
In meinem Fall dauerte es 9 Tage, bis genug Kapital zusammenkam. Danach ging’s zügig, Auszahlung innerhalb von 3 Tagen, Zinssatz bei 6,9 % effektiv p.a. – höher als KfW, aber für Selbstständige mit nicht perfekter Bonität durchaus marktüblich.
Die Vorteile von auxmoney
- Du bekommst oft auch mit durchwachsener Schufa noch einen Kredit
- Der gesamte Prozess läuft digital
- Die Kredite sind klassisch, also mit fixer Laufzeit und Rate – keine Kreditlinie
- Keine Zweckbindung – du kannst das Geld flexibel nutzen
Die Nachteile von auxmoney
- Es dauert – nichts für schnelle Finanzierungsbedarfe
- Der Zinssatz ist oft deutlich höher als bei Förderkrediten
- Die Kommunikation ist eher „plattformartig“, persönlicher Support fehlt etwas
Und iwoca?
Wie im letzten Artikel beschrieben, hab ich iwoca genutzt, um schnell an Liquidität zu kommen. Innerhalb von 48 Stunden war das Geld auf meinem Konto, der Prozess war fast schon absurd einfach. Dafür zahl ich aber monatlich einen Aufschlag – 1,6 % Zinsen pro Monat sind halt auch kein Schnäppchen.
iwoca ist also wie ein Werkzeug, das du kurzfristig rausholst, wenn ein finanzieller Engpass droht – kein Partner für langfristige Investitionen.
Mein Fazit: Kommt drauf an, was du brauchst
Wenn ich die beiden Anbieter in einem Satz vergleichen müsste, dann so:
iwoca ist wie ein Feuerlöscher – sofort einsatzbereit, schnell, aber nicht billig.
auxmoney ist wie ein Baukredit – etwas langsam, aber planbar und transparent.
Wann iwoca besser passt:
- Du brauchst schnell Geld (z. B. zur Vorfinanzierung eines Auftrags)
- Du willst nur einen Teilbetrag abrufen
- Du bist okay mit einem etwas höheren Zins für die Geschwindigkeit
Wann auxmoney besser passt:
- Du brauchst einen festen Betrag mit klarer Laufzeit
- Du kannst ein paar Tage warten
- Deine Bank sagt „nein“ – und du willst eine alternative Finanzierung über Investoren
Ich persönlich nutze inzwischen beide Anbieter gezielt – je nach Situation. Ich denke, das ist auch der beste Weg. Denn: Es gibt nicht den einen perfekten Kredit – nur den, der zur Situation passt.
Wenn du Fragen zu einem der Anbieter hast oder gerade selbst überlegst, welchen Weg du gehen sollst – schreib mir. Ich helf dir gern mit meinen Erfahrungen weiter.
Im nächsten Beitrag werde ich übrigens mal einen Blick auf öffentliche Fördermittel auf Landesebene werfen – denn da schlummern oft ungenutzte Chancen, gerade für kleine Unternehmen.