Wenn du schon mal versucht hast, einen KfW-Investitionskredit zu beantragen, dann weißt du: Das klingt erstmal nach einer ziemlich coolen Sache – günstige Zinsen, tilgungsfreie Anlaufjahre, staatlich gefördert. Klingt perfekt, oder?
Tja… fast.
Ich nehm dich heute mal mit in meinen ganz persönlichen Antrag bei der KfW. Ungefiltert, ehrlich und mit allen kleinen Stolperfallen, die einem auf dem Weg so begegnen. Denn ja – es lohnt sich. Aber man muss durchhalten.
Warum ich mich für die KfW entschieden habe
Ich wollte damals in neue Technik und eine Erweiterung meines Lagers investieren. Das Projekt war groß – zu groß für meinen kleinen Kontostand. Aber ich wollte es durchziehen, und ein Freund sagte: „Schau dir doch mal die KfW an.“
Ich also recherchiert:
- Günstige Zinsen ✅
- Tilgungsfreie Jahre am Anfang ✅
- Laufzeiten bis 20 Jahre ✅
Ich dachte: „Das ist es! Da stell ich mal fix nen Antrag.“
Hahaha. Ja… von wegen „fix“. 😅
Der erste Schock: Die KfW vergibt keinen Kredit direkt
Was ich bis dahin nicht wusste: Die KfW gibt dir den Kredit nicht direkt, sondern nur über eine durchleitende Bank. Meist deine Hausbank. Das heißt: Ich musste erst die überzeugen – bevor überhaupt was Richtung KfW passiert.
Also zurück auf Los. Termin bei meiner Bank, Businessplan druntergeklemmt, alles schön vorbereitet.
Was die Bank wirklich sehen will
Ich hab wirklich alles auf den Tisch gelegt:
- Aktuelle Zahlen
- Investitionsplan
- Umsatzprognosen
- Private Rücklagen
- Mein letztes Hemd gefühlt
Und ja, sie haben sich alles genau angesehen. Dann hieß es:
„Okay, wir können uns das vorstellen – unter der Bedingung, dass die KfW mitzieht.“
Also haben sie dann den KfW-Antrag eingereicht. Ich selbst hatte da erstmal nicht viel mit zu tun. Das übernimmt die Bank – klingt entspannt, oder?
Spoiler: Es war’s nicht. 😅
Die Geduldsprobe beginnt
Nach dem Antrag hieß es: warten. Und warten. Und warten.
Ich hab gedacht, ich dreh durch. Drei Wochen lang kam gar nix. Dann endlich Rückmeldung: „Rückfragen zum Investitionszweck.“
Also nochmal alles aufdröseln: Warum genau diese Maschine? Warum dieser Betrag? Gibt es günstigere Alternativen? Wie wirkt sich das auf meinen Cashflow aus?
Ich dachte: Bin ich hier im Verhör oder was? Aber ich hab mitgespielt. Und das war am Ende gut so.
Mein Tipp: So läuft’s einfacher
Rückblickend hätte ich ein paar Sachen definitiv anders gemacht:
1. Früh anfangen:
Der ganze Prozess kann sich ziehen. Wenn du mitten im Projekt steckst, ist das Stress pur. Plan lieber 2–3 Monate Puffer ein.
2. Einen guten Ansprechpartner bei der Bank suchen:
Nicht jede/r Banker/in kennt sich mit den KfW-Details aus. Ich hatte Glück – nach dem ersten etwas planlosen Gespräch kam ich an einen Kollegen, der richtig fit war.
3. Förderberatung nutzen:
Ich hab später erfahren, dass es bei der IHK oder Handwerkskammer oft kostenlose Beratung zur KfW gibt. Hätte mir vorher viel Zeit gespart.
4. Nicht aufgeben:
Ja, es ist bürokratisch. Ja, es ist frustrierend. Aber: Der KfW-Kredit hat mir am Ende richtig geholfen – mit besseren Konditionen als ich je bei einer „normalen“ Bank bekommen hätte.
Mein Fazit: KfW-Investitionskredit – Nerven lassen, aber durchziehen!
Heute zahle ich entspannt meine Raten, hab zwei Jahre tilgungsfrei gehabt und konnte mein Unternehmen deutlich voranbringen. Ohne die KfW wäre das nicht möglich gewesen. Aber ohne Geduld eben auch nicht.
Wenn du also überlegst, ob sich der KfW-Kredit lohnt: Ja, tut er. Aber sei dir bewusst, dass du dafür einen Behörden-Parcours durchlaufen musst. Hol dir Hilfe, mach dich schlau – und zieh’s durch.
Wenn du magst, schreib mir gern, wie’s bei dir gelaufen ist. Oder wenn du Fragen hast – ich antworte auf alles, was ich beantworten kann. ✌️
Bis zum nächsten Mal!