Rücklagen als Selbstständiger? Bei den Einnahmeschwankungen?
Aber genau das ist der Punkt: Gerade weil’s schwankt, braucht man einen Puffer.
Heute teile ich meine Strategie, wie ich Schritt für Schritt Rücklagen aufgebaut habe – ohne Frust, ohne Verzicht und ohne Excel-Fetisch.
💸 Warum ich früher keine Rücklagen hatte
Die Ausreden kannte ich alle:
- „Diesen Monat ist’s zu knapp.“
- „Ich investier lieber in mein Business.“
- „Rücklagen kann ich machen, wenn ich mal mehr verdiene.“
Tja – Überraschung: Mehr Geld heißt nicht automatisch mehr Rücklagen.
Ich musste erst kapieren, dass Sparen eine Entscheidung ist, kein Zufall.
🧠 Mein erster Gamechanger: Rücklagen als Fixkosten
Ich hab Rücklagen nicht mehr als Option betrachtet, sondern als Pflichtposten.
Wie Miete, wie Strom, wie Steuern.
Und zwar mit einem simplen Modell:
10 % von jedem Geldeingang geht automatisch aufs Rücklagenkonto.
Also:
Rechnung über 1.000 € → 100 € wandern sofort rüber
Kundenzahlung über 350 € → 35 € gehen weg
💡 Ich nutze dafür ein separates Tagesgeldkonto ohne Karte. Da komm ich nicht versehentlich ran.
📊 Schwankungen? Kein Problem mit Prozenten
Manche Monate bringens, andere nicht.
Aber genau deshalb ist mein Prozentsatz-Modell so mächtig.
Denn egal, ob ich 2.000 € oder 7.000 € einnehme – ich spare proportional.
Das fühlt sich nie wie „Verzicht“ an – sondern wie ein natürlicher Teil des Geldflusses.
🪙 Ich hab Mini-Ziele gesetzt, statt großer Träume
Klassiker: „Ich will 10.000 € Rücklage.“
Klingt geil – aber fühlt sich an wie der Mount Everest.
Ich hab’s anders gemacht:
- Ziel 1: 500 € Notfallreserve
- Ziel 2: 1.000 € Rücklage für Technik
- Ziel 3: 1.500 € private Puffersumme
💡 Jedes Etappenziel motiviert. Und ich hab’s gefeiert – mit Pizza oder Spa-Tag 😄
🧾 Ich nutze Extra-Einnahmen gezielt
Wenn mal ein unerwarteter Auftrag reinflattert oder ich besser als geplant abschneide, gilt:
50 % Rücklage – 30 % Business – 20 % Ich
Das macht’s leicht, diszipliniert und trotzdem menschlich zu bleiben.
Und ganz ehrlich: Sich selbst was gönnen darf auch mal sein – sonst hält man’s eh nicht durch.
🧯 Ich hab mich gegen „alles oder nichts“ entschieden
Einmal war’s knapp. Auto kaputt. 1.200 € Reparatur.
Früher: Kredit, Raten, Stress.
Heute: Rücklage – sofort gezahlt. Kein Zittern. Kein Zögern.
💡 Der Moment, in dem ich spürte, was Rücklagen wirklich bedeuten: Sicherheit. Ruhe. Selbstbestimmung.
💡 Bonus-Tipp: Rücklagen für verschiedene Zwecke
Ich hab meine Rücklagen heute aufgeteilt:
- 🔴 Notfall (z. B. Zahnarzt, Laptop kaputt)
- 🟡 Freizeit (Urlaub, Auszeit)
- 🔵 Investition (Business, Weiterbildung)
Das bringt Klarheit – und man hat nicht das Gefühl, dass man „nie rankommt“.
Rücklagen sind kein Luxus – sie sind die Basis
Heute weiß ich:
Finanzielle Freiheit beginnt nicht bei 100.000 € Umsatz, sondern bei 1.000 € Rücklage.
Das ist kein Statussymbol. Das ist psychologische Sicherheit.
Wenn du jeden Monat 5–10 % zurücklegst, bist du in einem Jahr an einem ganz anderen Punkt.
Und du musst keine Angst mehr haben, wenn mal was schiefgeht.