Betriebserweiterung mit Kredit: Mein Weg vom Konzept zur Realität

Ich weiß noch genau, wie ich damals abends auf den Hof schaute und dachte:
„Hier fehlt Platz. Richtig viel Platz.“
Die Aufträge wuchsen, die Maschinen standen sich fast auf den Füßen, Material lagerte im Flur – und meine Leute waren genervt.
Mir war klar: Ein Anbau muss her.
Aber: Ich hatte sowas noch nie gemacht. Keine Ahnung von Bauen. Noch nie einen Kredit für Baukosten beantragt. Und erst recht keinen Plan, wie man das finanziell und organisatorisch stemmt.

Heute steht der Anbau – und ich erzähl dir hier, wie ich den Weg von der ersten Idee bis zur Umsetzung gegangen bin.


Schritt 1: Der Gedanke wird konkret

Es fing an mit so einem typischen Satz:
„Wir könnten das Lager vergrößern – vielleicht ein kleiner Anbau?“
Aber wenn du mit Handwerkern und Architekten redest, merkst du schnell: Es gibt kein „kleiner Anbau“ – es gibt DIN, Statik, Brandschutz und Bauantrag.
Und plötzlich war aus „vielleicht ein Anbau“ ein 63 m² Anbau mit separatem Technikraum und neuem Dach.


Schritt 2: Die erste Finanzplanung

Ich hab dann alles aufgelistet:

  • Baukosten (Angebote vom Architekten eingeholt)
  • Innenausstattung (Regale, Elektrik, Heizung)
  • Nebenkosten (Genehmigungen, Statik, Versicherung)
  • Puffer (!) für Unvorhergesehenes

Ergebnis: ca. 97.000 € Gesamtbedarf.
Ganz schön sportlich für mein erstes Projekt dieser Art.


Schritt 3: Die Finanzierungsstrategie

Mir war klar: Das Ganze nur aus Eigenmitteln? Keine Chance.
Also hab ich mich beraten lassen:

  • Kredit über die Landesförderbank für den Baukörper
  • Investitionszuschuss für energieeffiziente Heizung & Dämmung
  • Kleiner Betriebsmittelkredit für Einrichtung & Restposten

Und ich hab gelernt:
Bauen wird immer teurer als gedacht.
Darum hab ich von Anfang an 10 % Puffer extra beantragt – und das war meine Rettung.


Schritt 4: Kommunikation mit der Bank

Das war für mich der wichtigste Punkt:
Die Bank wollte sehen, dass ich das Ding im Griff habe.

Also habe ich:

  • Einen Zeitplan gemacht (realistisch)
  • Liquiditätsplan erstellt (mit und ohne Förderzusage)
  • Mein Businessplan ergänzt: Was bringt der Anbau wirtschaftlich?
  • Risiken offen angesprochen

Das kam gut an. Ergebnis: Kreditbewilligung nach 6 Wochen.


Schritt 5: Umsetzung & erste Stolpersteine

Natürlich lief nicht alles glatt:

  • Baugenehmigung verzögerte sich um 8 Wochen
  • Materialpreise stiegen
  • Förderung brauchte länger als geplant

Was geholfen hat:

  • Tilgungsfreie Startphase beim Kredit
  • Solider Liquiditätspuffer
  • Flexibles Gespräch mit der Bank, als sich der Zeitplan verschob

Und da draußen findet man fast nur Bankseiten – aber kaum echte Erfahrungen. Deshalb dieser Beitrag.


Eine Betriebserweiterung braucht mehr Mut als Geld – und einen Plan

Ich hatte am Anfang Schiss, mich zu verschulden.
Heute weiß ich: Ohne den Anbau wäre mein Geschäft nicht da, wo es heute ist.
Mehr Platz = mehr Ordnung = mehr Effizienz = bessere Kundenaufträge.

Wenn du sowas planst, sag ich dir:

  • Mach’s strukturiert
  • Hol dir Hilfe
  • Bau Puffer ein
  • Rede offen mit deiner Bank

Und denk dran: Nicht die größte Finanzierung gewinnt – sondern die, die zu deinem Tempo passt.
Wenn du Fragen hast oder dein eigenes Erweiterungsprojekt im Kopf hast – schreib mir gern. Ich helf dir gern, deinen Weg zu finden.

Bis bald – und trau dich an deine nächste Baustelle ran! 😄


 

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