Ich geb’s zu – ich hab’s gleich zweimal verkackt.
Beim ersten Mal hab ich aus Angst vor Schulden einen Leasingvertrag unterschrieben, der mir am Ende die Luft zum Atmen genommen hat. Beim zweiten Mal hab ich einen Investitionskredit aufgenommen, der mir eigentlich gar nicht gut gepasst hat. Warum ich dir das erzähle? Weil du aus meinen Fehlern lernen kannst. Und weil die Frage Investitionskredit oder Leasing wirklich kniffliger ist, als man denkt.
Ich nehm dich jetzt mal mit in meine Geschichte. Kein Blabla, keine Theorie – sondern ehrlich, direkt und aus dem echten Leben eines Unternehmers.
Leasing: Die Sache mit der schnellen Lösung
Ich war gerade frisch in der Selbstständigkeit, als ich das erste Mal richtig investieren musste. Es ging um eine teure Spezialmaschine, die ich unbedingt brauchte, um einen großen Auftrag an Land zu ziehen.
Kaufpreis? Über 40.000 Euro. Kein Eigenkapital, keine Rücklagen – nur der große Traum vom Business.
Und dann kam dieses verführerische Leasing-Angebot. „Nur 690 € monatlich, keine Anzahlung, alles steuerlich absetzbar.“ Klang super. Ich war überzeugt.
Was ich nicht bedacht habe:
- Das Gerät gehörte mir nie.
- Ich konnte es nicht verkaufen, nicht umschulden, nicht flexibel einsetzen.
- Die Vertragslaufzeit war starr.
- Und die Gesamtkosten waren am Ende viel höher als beim Kauf.
Klar, Leasing hat steuerliche Vorteile und man bleibt liquide – aber es ist eben nicht immer die bessere Lösung.
Investitionskredit: Frei, aber mit Verantwortung
Nach dieser Erfahrung war mir klar: Beim nächsten Mal will ich Eigentum. Also hab ich einen Investitionskredit beantragt. Dieses Mal ging es um Büroausstattung, neue Technik und eine moderne Website mit Shop.
Ich war besser vorbereitet:
- Ich hatte Angebote eingeholt,
- einen Finanzplan aufgestellt,
- Fördermöglichkeiten geprüft.
Am Ende hab ich über die KfW einen Investitionskredit mit zwei tilgungsfreien Anlaufjahren bekommen. Klingt erstmal gut – war es auch. Aber auch hier hatte ich’s mir zu einfach vorgestellt.
Was ich unterschätzt habe:
- Die Raten kamen, ob der Umsatz da war oder nicht.
- Ich war psychisch belastet durch die Rückzahlungspflicht.
- Ich musste ordentlich Dokumentation liefern – auch nach der Auszahlung.
Aber der Unterschied war: Das Zeug gehörte mir. Ich konnte es abschreiben, verkaufen, behalten oder umbauen. Ich war Herr im eigenen Haus.
Was ich heute anders mache
Mittlerweile entscheide ich nicht mehr pauschal – sondern situativ. Ich frage mich bei jeder Investition:
- Wie lange will ich das Teil nutzen?
- Ist es eher kurzlebig oder langlebig?
- Will ich flexibel bleiben oder Eigentum schaffen?
- Wie steht es um meine Liquidität?
Beispiel: Ein teurer Firmenwagen? Würde ich wahrscheinlich leasen. Technische Infrastruktur oder Maschinen, die langfristig zum Betrieb gehören? Klare Sache: Kredit.
Und ich rechne immer beide Varianten durch. Wirklich durch – nicht nur grob schätzen.
Mein Fazit zu Leasing vs. Investitionskredit
Beides kann sinnvoll sein – aber nicht für alles.
Leasing ist super, wenn du flexibel bleiben willst, regelmäßig modernisierst oder steuerliche Vorteile direkt brauchst. Aber du zahlst oft drauf, wenn du’s langfristig nutzt.
Ein Investitionskredit ist super, wenn du planst, langfristig zu arbeiten, Vermögen aufzubauen und unabhängig zu sein. Aber er macht dich weniger flexibel und belastet dich finanziell stärker – gerade am Anfang.
Ich wünsche mir, ich hätte das alles früher gewusst. Hätte mir einiges an Stress, Geld und schlaflosen Nächten gespart. Aber hey – dafür kann ich’s dir jetzt erzählen. 😅
Wenn du gerade überlegst, wie du dein nächstes Projekt finanzierst: Nimm dir die Zeit, vergleiche wirklich ehrlich beide Optionen. Und triff dann eine Entscheidung, die zu dir und deinem Business passt – nicht nur zu den Zahlen auf dem Papier.
Wenn du Fragen hast oder deinen Fall mal schildern willst – schreib’s mir gern in die Kommentare.
Bis bald und bleib klar im Kopf!
Dein Alex