Archiv der Kategorie: Mein Blog

Investitionskredit für Freiberufler – Mein steiniger Weg zum Geld (und wie ich’s trotzdem geschafft hab)

Ich bin Freiberufler – und ich wollte investieren.
So weit, so normal. Nur leider hat mir das bei meinem ersten Banktermin niemand gesagt. Stattdessen hab ich den Satz gehört, den viele Selbstständige kennen:

„Leider finanzieren wir Freiberufler in dieser Form nicht.“

Was folgte, war ein langer Weg durch Absagen, Umwege und Papierkram. Aber am Ende hab ich’s trotzdem geschafft.
Heute erzähl ich dir, wie ich als Freiberufler doch an meinen Investitionskredit gekommen bin – und was du von meinem Weg lernen kannst.


Der Plan: Ich wollte investieren wie jeder andere

Meine Situation: Ich wollte mein Büro modernisieren, Technik aufrüsten, neue Software anschaffen und meine Dienstleistung skalierbarer machen.
Gesamtkosten: ca. 38.000 €. Kein Luxus – sondern strategisch sinnvoll.

Ich dachte: „Ich hab Umsatz, ich hab Kunden, ich hab Pläne – das wird klappen.“

Aber: Freiberufler gelten bei vielen Banken als Risiko.
Warum?

  • Kein fester Arbeitsvertrag
  • Schwankende Einnahmen
  • Wenig „verwertbare Sicherheiten“
  • Oft keine Rücklagen

Trotz positiver BWA und einem ordentlichen Steuerbescheid wurde ich bei zwei Banken abgelehnt – einfach nur wegen meiner Rechtsform.


Was ich dann gemacht habe

Ich wollte die Investition trotzdem durchziehen – also hab ich umgedacht. Und Wege gefunden, wie man auch als Freiberufler an einen Investitionskredit kommt.

1. KfW-Kredit mit Bankpartner

Ich hab dann mit einer kleinen Volksbank gesprochen, die schon öfter mit Freiberuflern gearbeitet hatte.
Die Lösung: Ein KfW-Förderkredit, durchgeleitet über diese Bank.

Vorteil:

  • Die KfW bewertet das Geschäftsmodell, nicht die Rechtsform
  • Tilgungsfreie Anlaufzeit
  • Gute Zinssätze

2. Bürgschaftsbank eingeschaltet

Weil ich keine Maschinen oder Immobilien bieten konnte, hab ich mich zusätzlich bei der Bürgschaftsbank gemeldet.
Dort hab ich eine 80 %ige Bürgschaft bekommen – was die Hausbank überzeugt hat.

3. Einnahmenstruktur erklärt

Ich hab der Bank ganz genau gezeigt:

  • Woher meine Einnahmen kommen
  • Wie regelmäßig meine Kunden zahlen
  • Welche Aufträge schon fest gebucht waren

Das war fast wie ein Pitch. Aber es hat funktioniert – weil ich offen und vorbereitet war.


Was du als Freiberufler bei der Kreditbeantragung beachten solltest

Mach deine Einnahmen sichtbar:
Statt nur Jahreszahlen: Zeig monatliche Verläufe. Zeig wiederkehrende Kunden. Zeig Buchungszahlen.

Sei offen über Risiken:
Gerade als Freiberufler brauchst du einen Plan B – was passiert, wenn ein Kunde ausfällt?

Denk über Sicherheiten anders nach:
Es müssen nicht immer Immobilien sein. Rücklagen, Bürgschaften, Geräte, Softwarelizenzen – alles kann helfen.

Vermeide Banken, die dich nicht ernst nehmen:
Wenn du gleich abgewimmelt wirst – geh. Es gibt Banken, die Freiberufler als Kunden schätzen.

Nutze Fördermittelberatung:
Die IHK oder Kammern helfen oft auch Freiberuflern – kostenlos.


Freiberufler? Ja – aber du musst cleverer sein

Ich hab’s geschafft.
Heute zahl ich meinen Investitionskredit in entspannten Raten zurück, hab mein Business auf ein neues Level gebracht – und würde’s wieder machen.
Aber: Es war schwerer als nötig.
Nicht wegen meiner Idee, nicht wegen der Zahlen – nur wegen meines Status als Freiberufler.
Wenn du in einer ähnlichen Situation bist – gib nicht auf. Es gibt Wege. Du musst nur mehr erklären, mehr vorbereiten und die richtigen Partner finden.

Wenn du Fragen hast oder unsicher bist, ob du überhaupt Chancen hast – schreib mir. Ich helf dir gern weiter.
Bleib dran – dein Projekt ist es wert.


 

Meine 7 liebsten Tools für Kreditplanung & Liquidität – die ich wirklich nutze

Ich bin Alex – und ich liebe Struktur. Vor allem, wenn’s ums Geld geht. Denn ein Investitionskredit ist keine einmalige Sache, sondern ein laufendes Thema: Planung, Überwachung, Rückzahlung, Zinskontrolle. Früher hab ich mir dafür manuell Excel-Tabellen gebastelt. Heute nutze ich ein paar schlanke Tools, mit denen ich alles im Blick habe – vom Cashflow bis zur nächsten Sondertilgung.
Hier kommen meine Top 7 Tools, mit denen ich meine Finanzen digital steuere – getestet, einfach und absolut alltagstauglich.


1. Kontist – das Geschäftskonto mit Echtzeit-Steuer & Rücklagenfunktion

Ich hab viel probiert – und bin am Ende bei Kontist gelandet. Warum?

✅ Automatische Steuerberechnung (USt + ESt)
✅ Rücklagenbildung für Steuern & Investitionen
✅ Push-Benachrichtigungen bei Zahlungsein- und -ausgängen
✅ Verknüpfung mit Buchhaltungstools wie lexoffice oder sevDesk

💡 Ich lege mir über Kontist eigene Rücklagenkonten für „Sondertilgung“, „Notfall“ und „Investitionen“ an – super einfach.


2. Planify (früher Finanzguru Pro) – persönliche Liquiditätsplanung

Planify hilft mir dabei, meine monatlichen Cashflows zu analysieren: Was kommt rein, was geht raus, was bleibt übrig – auch unter Berücksichtigung von Kreditraten.

✅ Konto-Verknüpfung mit Echtzeit-Import
✅ KI-basierte Prognose (optional)
✅ Liquiditätsvorschau auf Monats- und Quartalsebene

💡 Ich nutze Planify, um zu sehen, ob ich eine Sondertilgung nächsten Monat stemmen kann oder lieber warte.


3. Excel (ja, wirklich!) – für mein persönliches Kredit-Dashboard

So nerdig es klingt: Ich hab mir eine eigene Excel-Vorlage gebastelt, in der ich all meine Kredite, Tilgungen, Zinssätze und Sonderzahlungen tracke.

✅ Übersicht pro Kredit: Start, Laufzeit, Rate, Restschuld
✅ Sondertilgungen werden eingerechnet
✅ Ampelsystem für „kritisch“, „okay“, „grün“

💡 Ich aktualisiere das Sheet einmal im Monat. Es hilft mir, zu sehen, wo ich Luft hab – und wo’s eng wird.


4. Funding Circle Dashboard / auxmoney Business-Konto

Wenn du bei Online-Plattformen wie auxmoney oder Funding Circle finanziert bist: Nutze deren Dashboards aktiv! Du siehst dort:

  • offene Raten
  • Restschuld
  • mögliche Sondertilgungen
  • Zahlungspläne auf Knopfdruck

💡 Ich checke mein auxmoney-Konto einmal pro Woche – nur 2 Minuten, aber volle Kontrolle.


5. Trello (mit Finanz-Board) – Planung auf einen Blick

Ich hab ein eigenes Trello-Board: „Finanzplanung – privat & geschäftlich“. Dort tracke ich:

  • laufende Kredite
  • geplante Investitionen
  • Deadlines für Steuer, Bank, Fördermittel
  • Notizen zu Kreditangeboten & Bankgesprächen

💡 Besonders hilfreich, wenn mehrere Projekte gleichzeitig laufen – so verliere ich nie die Übersicht.


6. lexoffice / sevDesk – Buchhaltung meets Kreditlogik

Diese Tools kennst du wahrscheinlich – ich nutze lexoffice für meine Buchhaltung. Was viele unterschätzen:

✅ Du kannst Kreditzahlungen als wiederkehrende Ausgaben anlegen
✅ Du siehst deine Liquidität sofort
✅ Du kannst Rückstellungen für zukünftige Investitionen planen

💡 Ich nutze lexoffice auch, um mir automatisch Erinnerungen für jährliche Zinsbescheinigungen oder Fördermittel-Dokumentation zu setzen.


7. Notion – das All-in-One-Kreditjournal

Ich liebe Notion. Für mich ist es:

  • Investitionstagebuch
  • Link-Sammlung für Anbieter & Förderprogramme
  • Checklisten-Zentrale (z. B. für Kreditgespräche, Umschuldung, Antrag)

💡 Ich notiere dort nach jedem Bankgespräch: Was lief gut? Was war unklar? Welche Fragen kamen? Super hilfreich bei der Vorbereitung auf das nächste Gespräch.


Tools helfen nicht beim Denken – aber beim Handeln

Klar, du musst selbst wissen, wie du dein Business steuerst. Aber gute Tools helfen dir, besser vorbereitet, ruhiger und strukturierter zu entscheiden.
Und wenn’s drauf ankommt – z. B. bei einer Sondertilgung, Umschuldung oder Neuverhandlung – bist du nicht überrascht, sondern startklar.
Ich hab über die Jahre gemerkt: Nicht der höchste Kreditbetrag bringt dich weiter – sondern der beste Überblick. Und genau dafür nutze ich diese Tools.

 

So hab ich mein Investitionsprojekt mit drei Finanzierungsbausteinen gestemmt – und warum das besser war als ein einzelner Kredit

Manchmal passt ein einzelner Kredit einfach nicht.
Zu unflexibel. Zu teuer. Oder schlicht nicht ausreichend.
Als ich 2023 eine größere Investition geplant hab – konkret ging’s um den Ausbau meiner Produktionsfläche inkl. neuer Maschinen und IT-Infrastruktur – war schnell klar: Mit nur einem Kredit wird das nix.
Ich hab mich dann für eine Kombination entschieden, die heute für mich die perfekte Lösung war – und die ich jedem empfehlen würde, der sich nicht unnötig einengen will.
Heute zeig ich dir Schritt für Schritt, wie ich’s gemacht habe – und worauf du achten solltest, wenn du ebenfalls mehrgleisig finanzieren willst.


Das Projekt: Zu groß für einen Topf

Die Gesamtinvestition belief sich auf gut 97.000 Euro.
Davon entfielen:

  • ~40.000 € auf Maschinen
  • ~22.000 € auf bauliche Maßnahmen
  • ~20.000 € auf digitale Infrastruktur & Software
  • ~15.000 € Puffer für Schulung, Marketing, Notfälle

Ich wollte:

  • Keine Komplettfinanzierung mit hohen Raten
  • Kein „Alles-oder-nichts“-Risiko
  • Möglichst viele Fördermöglichkeiten nutzen

Die Lösung: Drei Finanzierungsbausteine

1. Investitionskredit (KfW / Förderbank) – 50.000 €

Für die Maschinen & bauliche Maßnahmen hab ich einen klassischen Investitionskredit genutzt – über die SAB (Sächsische Aufbaubank).

Konditionen:

  • 10 Jahre Laufzeit
  • 2 tilgungsfreie Jahre
  • Zinssatz unter 2 %
  • Haftungsfreistellung über Bürgschaftsbank

Das war das stabile Rückgrat meines Vorhabens.

2. Digitalisierungszuschuss – 18.000 €

Für die digitale Infrastruktur hab ich beim Landesprogramm zur Digitalisierung zugeschlagen.
Gefördert wurden:

  • Cloud-ERP
  • Servertechnik
  • Mitarbeiter-Schulung
  • Lizenzkosten für 2 Jahre

Zuschuss: 40 % der Ausgaben= 18.000 Euro geschenkt.

Ich musste zwar etwas warten – aber das war’s wert.

3. Eigenanteil / Betriebsmittelkredit – 29.000 €

Für den Rest (Marketing, Risikoausgleich, Einrichtungskosten) hab ich teils eigene Rücklagen genutzt und teils auf einen kleinen Betriebsmittelkredit zurückgegriffen.

Warum kein zweiter Investitionskredit?
Weil ich flexibel bleiben wollte:

  • Freie Verwendung
  • Schnell zurückzahlbar
  • Keine Zweckbindung

Ich hab ihn später schon vorzeitig abgelöst – genau deshalb war er perfekt als dritter Baustein.


Worauf du bei der Kombination achten musst

💡 1. Reihenfolge & Timing
Zuerst: Zuschüsse beantragen.
Dann: Kredit beantragen.
Erst danach: Investition tätigen.
→ Wer vorher unterschreibt, riskiert alles.

💡 2. Kommunikation mit der Bank
Ich hab offen gesagt, dass ich zusätzlich Förderungen nutzen will. Die Bank war nicht genervt, sondern fand’s sogar positiv – weil’s ihr Risiko senkt.

💡 3. Rücklagen nicht vergessen
Auch wenn du 100 % Finanzierung bekommst – ein gewisser Eigenanteil als Puffer ist Gold wert. Du willst nicht in Monat 6 plötzlich „ins Schwimmen“ kommen.

💡 4. Verwendungszwecke sauber trennen
Ich hab jede Finanzierung einem konkreten Projektteil zugewiesen. Das macht’s später beim Nachweis, bei der Steuer und beim Controlling deutlich leichter.


Mehrere Bausteine sind kein Risiko – sondern eine clevere Strategie

Früher dachte ich, ich müsste immer „alles aus einer Hand“ finanzieren.
Heute weiß ich: Eine kluge Kombination ist oft der bessere Weg.

Ich hatte:

  • Geringe Monatsraten
  • Einen echten Zuschuss
  • Flexiblen Spielraum
  • Und: Sicherheit, auch wenn mal was Unvorhergesehenes passiert

Wenn du also vor einem größeren Projekt stehst – denk nicht nur an den einen Kredit. Denk strategisch. Bau dir dein Finanzierungspaket so zusammen, dass es zu dir und deinem Vorhaben passt.
Wenn du Fragen hast oder wissen willst, wie so eine Kombination konkret aussehen kann – schreib mir. Ich hab das durchgezogen und teile meine Erfahrung gern.
Bis bald – und viel Erfolg bei deinem nächsten Projekt!


 

Zuschuss abgelehnt – wie ich trotzdem gefördert wurde (und warum du nicht gleich aufgeben solltest)

Ich war überzeugt, alles richtig gemacht zu haben:
Investitionsziel klar, Digitalisierungsidee durchdacht, Antragsformulare ausgefüllt – und trotzdem kam wenige Wochen später die ernüchternde Nachricht:

„Ihr Antrag auf Förderung wurde leider abgelehnt.“

Ich dachte: „Na super. Was jetzt?“
Ich hätte einfach sagen können: Pech gehabt. Aber genau das hab ich nicht gemacht – und es hat sich gelohnt.
Denn heute weiß ich: Eine Ablehnung ist nicht das Ende, sondern oft nur ein Hinweis, dass man etwas anders machen muss.

Was war passiert?

Ich hatte ursprünglich beim Landesprogramm für Digitalisierung einen Zuschuss für neue Software und mobile Geräte beantragt.
Die Idee: Digitalisierung der Auftragsabwicklung – alles online, keine Zettelwirtschaft mehr.

Ich dachte, das wäre förderfähig. Aber:

  • Die Geräte wurden als „nicht investitionswürdig“ eingestuft
  • Die Software war „nicht innovativ genug“
  • Ich hatte den Antrag schon nach der Beratung begonnen umzusetzen

Drei klassische Fehler, wie ich später gelernt habe.

Was ich dann gemacht hab (und was du auch tun solltest)

1. Nicht eingeschnappt sein

Ich war frustriert – aber sachlich blieb ich trotzdem. Ich hab die Hotline angerufen, freundlich nachgefragt warum es abgelehnt wurde und ob ich etwas besser machen kann.

Die Antwort: Ja – mit einer überarbeiteten Begründung und einem klareren Investitionsplan wäre eine Neubeantragung denkbar.

2. Hilfe geholt

Ich hab danach einen Termin bei der IHK gemacht. Dort gibt’s kostenlose Fördermittelberatung – und die wussten ganz genau, worauf die Förderstelle achtet.
Ein Berater hat sich mit mir hingesetzt, den Antrag durchgesprochen und Verbesserungsvorschläge gemacht.

Gold wert.

3. Neu aufgestellt – und neu beantragt

Ich hab den Investitionsplan überarbeitet:

  • Statt nur Software = jetzt ein Komplettsystem mit Schulung
  • Statt pauschalem „Digitalisierung“ = konkretes Ziel: papierlose Auftragsverarbeitung
  • Statt allgemeiner Beschreibung = klarer Projektplan mit Zeitrahmen

Und ich hab diesmal noch nichts bestellt. 😅

Dann ging der neue Antrag raus – und vier Wochen später kam die Zusage:
6.800 Euro Zuschuss – bewilligt.

Meine Learnings aus der Ablehnung

Wenn ich heute nochmal einen Antrag stelle, beachte ich:

✅ Immer erst bewilligen lassen, dann beauftragen
✅ Projekt muss klar, strukturiert und wirtschaftlich begründet sein
✅ Fördermittelberatung ist kein Luxus, sondern Pflicht
✅ Ablehnung heißt oft: „Nicht so“ – nicht: „Niemals“

Gerade kleine Unternehmen machen viele dieser Fehler – einfach weil die Regeln komplex sind. Aber wer nachfragt, verbessert und dranbleibt, hat oft doch noch Erfolg.

Mein Fazit: Fördergeld bekommst du nicht beim ersten Versuch – sondern beim besten

Die erste Ablehnung hat wehgetan – keine Frage.
Aber sie hat mir auch gezeigt, wie ich’s richtig machen kann. Und heute weiß ich: Wenn du die Regeln kennst und dich nicht einschüchtern lässt, kannst du richtig viel rausholen.
Also: Nicht aufgeben, sondern durchziehen. 💪
Wenn du Fragen hast, auch mal eine Ablehnung bekommen hast oder vor einem neuen Antrag stehst – schreib mir. Vielleicht kann ich dir helfen, den zweiten Anlauf zum Volltreffer zu machen.

Bis bald – und viel Erfolg bei deinem Antrag! Dein Alex


 

Wie du Investitionen clever steuerlich geltend machst – ohne Stolperfallen

Wenn du dir als Selbstständiger einen neuen Laptop, ein Firmenfahrzeug oder eine Maschine anschaffst, fragst du dich vielleicht:
„Kann ich das eigentlich von der Steuer absetzen?“
Gute Nachricht: Ja, kannst du. Aber wie viel, wie schnell und in welcher Form – das hängt von vielen Faktoren ab. Und genau das schauen wir uns heute gemeinsam an.

Ich bin Alex – und ich zeige dir heute, wie du deine Investitionen steuerlich sauber und möglichst vorteilhaft abwickelst.


Grundregel: Investition ≠ sofortige Ausgabe

Viele denken: „Ich kauf was fürs Geschäft, also setz ich’s komplett dieses Jahr ab.“
Stimmt – aber nur bei geringwertigen Wirtschaftsgütern (GWG).

Was sind GWG?

Geringwertige Wirtschaftsgüter sind bewegliche Anlagegüter (z. B. Laptop, Drucker, Werkbank), die:

  • max. 800 € netto kosten (ohne Umsatzsteuer bei Soll-Versteuerung)
  • selbstständig nutzbar sind

✅ Dann kannst du sie sofort komplett absetzen – im Jahr der Anschaffung.

💡 Beispiel: Ich hab letztes Jahr ein Grafiktablet für 599 € gekauft – sofort als Betriebsausgabe durchgegangen.


Alles darüber? → Abschreibung über Nutzungsdauer

Kaufst du z. B.:

  • ein Notebook für 1.500 €
  • eine Maschine für 8.000 €
  • ein Firmenfahrzeug für 25.000 €

…dann musst du die Kosten abschreiben – über mehrere Jahre. Das nennt sich AfA = Absetzung für Abnutzung.

Beispiele für typische Abschreibungszeiträume:

InvestitionNutzungsdauer (lt. AfA-Tabelle)
Laptop, PC3 Jahre
Büromöbel13 Jahre
Maschinen8–10 Jahre
Pkw6 Jahre
Software (gekauft)3 Jahre

💡 Ich hab meinen letzten MacBook Pro über drei Jahre abgeschrieben – jeden Januar die planmäßige AfA ins Buchhaltungsprogramm geklopft.


Leasing oder Kredit? → Auch steuerlich unterschiedlich

Beim Kauf per Kredit:
Du setzt Zinsen sofort als Betriebsausgabe ab – die Tilgung jedoch nicht.
Die Investition selbst wird abgeschrieben (AfA).

Beim Leasing:
Du setzt die komplette Leasingrate sofort als Betriebsausgabe ab – einfacher, aber langfristig teurer.

💡 Ich nutze Leasing für kurzlebige Technik – steuerlich bequemer, aber auf Dauer eben etwas teurer. Muss man abwägen.


Achtung bei Förderungen & Zuschüssen

Wenn du eine Investition teilweise über Fördermittel oder Zuschüsse finanzierst (z. B. 40 % Zuschuss vom Land), dann musst du:

  • nur den Eigenanteil abschreiben
  • oder den Zuschuss als Betriebseinnahme verbuchen

Am besten: vorab mit Steuerberater klären, damit’s am Ende keinen Ärger mit dem Finanzamt gibt.


Und was ist mit Investitionen kurz vor Jahresende?

Hier kommt ein Steuertipp:
Wenn du gegen Jahresende noch investieren willst und die Steuerlast drücken möchtest, kauf GWG unter 800 € netto – z. B.:

  • Bildschirm
  • Tools
  • Softwarelizenzen
  • Bürostuhl
  • Werkzeug

Diese kannst du sofort absetzen – und deine Steuerlast für das laufende Jahr senken.


Mein Fazit: Steuern sparen geht – aber nur mit System

Wer clever investiert, kann seine Steuerlast deutlich reduzieren. Aber nur, wenn du:

✅ die Grenze für GWG kennst
✅ langfristige Investitionen über AfA richtig behandelst
✅ bei Kredit oder Leasing den Unterschied beachtest
✅ und Fördermittel korrekt einrechnest

Ich hab gelernt: Ein kurzer Anruf beim Steuerberater VOR dem Kauf ist oft günstiger als ein halbes Jahr später ein Problem mit dem Finanzamt. 😉


 

Die größten Fehler beim Investitionskredit – und wie ich sie (heute) vermeide

Als ich meinen ersten Investitionskredit beantragt habe, war ich überzeugt: „Das passt schon.“
Ich hatte ein konkretes Ziel, einen ordentlichen Plan – und trotzdem wäre ich fast an kleinen, aber folgenschweren Fehlern gescheitert.
Heute weiß ich: Der Teufel steckt im Detail.
Und diese Fehler kosten dich nicht nur Zeit, sondern im schlimmsten Fall die komplette Finanzierung. Deshalb teile ich in diesem Artikel die häufigsten Fehler – ehrlich, konkret und aus meiner eigenen Erfahrung.

Fehler Nr. 1: Erst investieren, dann beantragen

Das ist der größte Klassiker – und ich hätte ihn fast selbst gemacht.
Viele denken: „Ich bestell schon mal, der Antrag läuft ja eh.“

Falsch. In fast allen Förderprogrammen – egal ob KfW oder Landesförderbank – gilt:
🛑 Keine Beauftragung oder Bestellung vor Genehmigung.

Wenn du vorher schon Geld ausgibst, gilt das Projekt als „gestartet“ – und ist nicht mehr förderfähig.

👉 Tipp:
Immer zuerst den Antrag stellen, abwarten – und erst bei schriftlicher Zusage starten.

Fehler Nr. 2: Zu optimistische Planung

Ich hab damals bei meinem ersten Businessplan gedacht: „Na komm, bisschen größer planen – macht Eindruck.“

Falsch gedacht. Die Bank hat sofort gefragt:

  • Warum so starke Umsatzsprünge?
  • Woher kommt das Wachstum?
  • Gibt’s Belege für diese Prognose?

Ich musste mich rechtfertigen und glaubwürdig korrigieren. Seitdem gilt für mich:

👉 Tipp:
Realistisch planen – lieber konservativ. Glaubwürdigkeit schlägt Wunschdenken.

Fehler Nr. 3: Die Unterlagen sind nicht vollständig

Gerade beim ersten Antrag hab ich’s unterschätzt, wie viel Bürokratie da dranhängt:

  • BWA
  • Jahresabschluss
  • Investitionsplan
  • Businessplan
  • Bonitätsauskünfte
  • Private Vermögensübersicht (ja, auch das)

Ich hab ständig nachgereicht – und dadurch Wochen verloren.

👉 Tipp:
Mach dir vorher eine Checkliste oder hol dir eine von der Bank. Und dann wirklich alles vorab zusammentragen.

Fehler Nr. 4: Keine klare Trennung von Privat und Geschäft

Gerade bei kleineren Unternehmen fließt oft alles durcheinander:
Privatauto als Betriebswagen, private Rücklagen als Betriebssicherheit…
Bei meinem ersten Gespräch mit der Bank wurde das sofort thematisiert. Die wollten klar sehen:

  • Was gehört zum Betrieb?
  • Was gehört zur privaten Seite?
  • Was steht als Sicherheit zur Verfügung?

👉 Tipp:
Trenn deine Zahlen – und zwar sauber. Am besten mit Steuerberater abklären.

Fehler Nr. 5: Nur auf die Hausbank setzen

Ich bin beim ersten Mal einfach zur Sparkasse gelatscht, weil ich da mein Konto hatte. Die kannten mich ja.
Aber: Das war nicht das beste Angebot. Die Konditionen waren deutlich schlechter als bei der Landesförderbank.
Heute hole ich mir mindestens zwei Angebote – und vergleiche genau.

👉 Tipp:
Nicht bequem sein. Förderbanken, KfW, Onlineplattformen – es gibt viele Optionen.

Fehler Nr. 6: Die Raten zu knapp kalkuliert

Ich hatte ursprünglich geplant: „Wenn’s gut läuft, kann ich die Rate locker zahlen.“
Aber was ist, wenn’s nicht gut läuft?
Genau das ist mir passiert – ein Projekt verzögerte sich, Einnahmen blieben aus. Die Rate? Kam trotzdem.
Heute kalkuliere ich konservativer – und plane einen Liquiditätspuffer von mindestens 3 Monaten ein.

👉 Tipp:
Ratenhöhe realistisch kalkulieren. Nicht „was möglich ist“, sondern „was auch in miesen Monaten geht“.

Mein Fazit: Aus Fehlern lernen spart dir Tausende Euro (und Nerven)

Ich hab’s am eigenen Leib erlebt:
Ein unüberlegter Klick, eine zu frühe Bestellung, ein schlecht formulierter Plan – und schon steht alles auf der Kippe.
Aber wenn du dich gut vorbereitest, ehrlich planst und nichts überstürzt, hast du richtig gute Chancen auf einen erfolgreichen Antrag.
Wenn du gerade an einem Investitionskredit arbeitest: Nimm dir die Zeit. Hol dir Unterstützung. Und frag ruhig Leute wie mich – ich hab die Fehler gemacht, damit du’s nicht musst. 😉

Bis bald – bleib clever und wachsam