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Mein Weg zur schuldenfreien Selbstständigkeit – 12 ehrliche Schritte, die wirklich funktioniert haben

Schuldenfrei als Selbstständiger?
Klingt wie ein Mythos, oder? Vor allem, wenn du gegründet hast, investiert hast, Förderungen genutzt, mal einen Engpass überbrückt oder einen Auftrag verloren hast. So war’s auch bei mir.
Ich bin Alex – und ich habe mich von fünfstelligen Kreditverpflichtungen, engen Margen und Nullrücklagen zu einer finanziell unabhängigen Selbstständigkeit entwickelt.
Hier zeige ich dir meinen Weg in 12 Schritten – ehrlich, realistisch und mit Tools, Tipps & Haltung.


1. Ich habe mir meine Schulden komplett aufgelistet

Kein „ungefähr“, kein „müsste noch so und so sein“. Ich hab alles aufgeschrieben:

  • Gläubiger / Bank / Plattform
  • Restschuld
  • Zinssatz
  • Laufzeit
  • Monatsrate
  • Kündigungsfristen

💡 Ich nutze dafür mein eigenes Excel-Dashboard (siehe früherer Artikel) – das war der erste Befreiungsschritt.


2. Ich hab meine Ausgaben brutal analysiert

Alles raus, was nicht nötig war:
Abos, doppelte Software, Tools, unnötige Versicherungen.
💡 Ich hab 230 € pro Monat eingespart – das ging direkt in meine Rücklage.


3. Ich hab meine Einnahmen stabilisiert, nicht maximiert

Klingt komisch? Ich wollte nicht mehr „so viel wie möglich“, sondern konstant und kalkulierbar.

Ich hab gezielt auf:

  • wiederkehrende Kunden
  • Paketpreise
  • Abschlagszahlungen

umgestellt – das brachte Ruhe in die Liquidität.


4. Ich habe einen Tilgungsplan aufgestellt

Nicht „irgendwie zahlen“, sondern:
Monatlicher Mindestbetrag + Sondertilgungen in guten Monaten
💡 Ich habe meinen teuersten Kredit zuerst abgelöst – der hatte zwar die kleinste Rate, aber den höchsten Zinssatz.


5. Ich habe eine Rücklage aufgebaut – auch während der Schuldenphase

Selbst wenn’s nur 100 € im Monat waren – ich hab mich selbst zur Priorität gemacht.
Rücklage ≠ Luxus, sondern Überlebensstrategie.


6. Ich habe mit Banken und Plattformen aktiv gesprochen

Ich hab offen kommuniziert:

„Ich will keine Probleme – ich will eine Lösung.“

Dadurch habe ich:

  • Sondertilgungen ohne Gebühr erreicht
  • 1x eine Rate aussetzen dürfen
  • bessere Konditionen bei Anschlussfinanzierung bekommen

7. Ich hab mein Mindset geändert: Kredit ≠ Freiheit

Kredit war für mich mal „Investition“, „Möglichkeit“, „Booster“.
Heute ist es für mich: Verpflichtung, Druck, Abhängigkeit – und genau deshalb gehe ich heute extrem strategisch damit um.


8. Ich hab neue Projekte nur gestartet, wenn sie sich selbst tragen konnten

Keine Vorfinanzierung ohne Plan. Keine Spielereien.
Nur Investitionen, die:

  • direkten Mehrwert bringen
  • sich in 6–12 Monaten amortisieren
  • notfalls auch gestoppt werden können

9. Ich habe meine Preise angepasst – selbstbewusst

Ich habe gelernt: Billig bringt nur Stresskunden.
Höhere Preise → bessere Kunden → bessere Planbarkeit → mehr Puffer → schnellere Schuldenfreiheit.

💡 Ich hab meine Stundensätze nachweislich mit Value-Argumenten angehoben – und kaum jemand hat sich beschwert.


10. Ich habe mein Business vereinfacht

Weniger Tools, weniger Dienstleistungen, weniger Plattformen – dafür:
Kernfokus, Wiederholung, Qualität.

Das spart Zeit. Und Zeit ist in Schuldenphasen dein größtes Kapital.


11. Ich habe jeden Erfolg gefeiert – auch kleine

5.000 € Restschuld abbezahlt?
🎉 Belohnung.
Zinsbelastung um 18 € pro Monat gesenkt?
🎉 Auch Belohnung.

Psychologisch extrem wichtig: nicht nur aufs Ziel starren, sondern unterwegs durchatmen.


12. Ich habe nach dem letzten Kredit nicht wieder direkt neu investiert

Klingt banal – aber ich musste mich echt bremsen.

Statt:

„Jetzt hab ich wieder Luft, also los!“
hieß es:
„Jetzt baue ich Liquidität auf. Jetzt genieße ich Flexibilität. Jetzt investiere ich, wenn ICH will.“


Schuldenfreiheit ist kein Zustand – es ist ein System

Ich bin heute schuldenfrei. Nicht, weil ich ein Lotto-Ticket hatte.
Sondern weil ich jeden Monat geplant, entschieden, gehandelt habe.

Und das kannst du auch.

Kredite sind nicht per se schlecht. Aber unkontrollierte Schulden sind ein stiller Businesskiller.
Mach den ersten Schritt. Und dann den zweiten. Und irgendwann sitzt du da – und brauchst keinen Kredit mehr, um selbstbewusst zu investieren.


 

Von der Idee zur Finanzierung – Mein Weg vom Zettel zum fertigen Antrag

Ich saß damals abends in der Werkstatt, mit einem alten Collegeblock auf dem Schoß.
Darauf stand in krakeliger Handschrift:
„Lager erweitern – neue Regale, Stapler, Digital-Scanner – mehr Ordnung, schnellere Abläufe.“
Das war die Geburtsstunde meines Investitionsprojekts. Kein Businessplan, kein Antrag – nur ein Zettel mit einer Idee.
Heute steht das Lager. Digitalisiert, sortiert, effizient.
Und das alles, weil ich den Mut hatte, aus einer Idee einen Plan zu machen.

Wie das konkret ablief, zeig ich dir hier – Schritt für Schritt.


Schritt 1: Die Idee konkretisieren

Die meisten scheitern schon hier. Nicht weil die Idee schlecht ist – sondern weil sie zu vage bleibt.

Ich hab mir folgende Fragen gestellt:

  • Was genau will ich verbessern?
  • Was kostet das ungefähr?
  • Wie wirkt sich das auf meine Arbeit aus?
  • Was passiert, wenn ich’s nicht mache?

Aus „Lager erweitern“ wurde:

Investition in 5 Schwerlastregale, 1 E-Stapler, 3 mobile Barcode-Scanner, 1 Softwarelösung zur Lagerverwaltung.

Und plötzlich war da nicht mehr nur ein Wunsch – sondern ein konkretes Projekt.


Schritt 2: Preise & Nutzen recherchieren

Ich hab Angebote eingeholt, Erfahrungsberichte gelesen und mir Referenzprojekte angeschaut.
Dabei hab ich geschaut:

  • Gibt’s Förderungen für Digitalisierung im Lager?
  • Welche Anbieter sind seriös?
  • Was kostet das Ganze realistisch?

Ergebnis: ca. 26.000 € Investitionsvolumen – plus ein kleiner Puffer.

Und das Beste: Ich konnte nun auch den Nutzen benennen:

  • 30 % schnellere Kommissionierung
  • Bessere Übersicht über Lagerbestand
  • Weniger Fehlbuchungen
  • Zeitersparnis = mehr Kapazität für Aufträge

Schritt 3: Finanzierungsmöglichkeiten prüfen

Ich hab meine Idee mit einem Berater bei der IHK durchgesprochen. Der hat mir Folgendes vorgeschlagen:

  • Zuschuss für Digitalisierung (über Landesprogramm)
  • Investitionskredit über die Förderbank (für Hardware & Infrastruktur)
  • Eigenanteil über Betriebsmittelkredit oder Rücklagen

Das war der Wendepunkt. Ich wusste: Das Projekt ist nicht zu groß – ich muss es nur clever finanzieren.


Schritt 4: Businessplan & Liquiditätsrechnung erstellen

Keine Raketenwissenschaft. Ich hab einfach:

  • das Projekt beschrieben
  • die Ziele benannt
  • die Zahlen ehrlich kalkuliert
  • meine Rückzahlung realistisch eingeplant

Dazu kam ein 12-Monats-Liquiditätsplan, in dem ich auch Schwankungen eingeplant hab.

Der Berater sagte:

„Kein Hochglanz – aber sehr realistisch. Genau das wollen Banken sehen.“


Schritt 5: Antrag gestellt – und Projekt gestartet

Ich hab zuerst den Zuschuss beantragt – mit Begründung, Angeboten und Projektbeschreibung.
Wichtig: Ich hab gewartet, bis die Zusage kam.
Dann erst hab ich den Kreditvertrag unterschrieben, Bestellung ausgelöst – und das Projekt gestartet.

Nach rund 4 Monaten war alles da, installiert und einsatzbereit


Große Projekte fangen auf einem Zettel an – aber du musst sie durchziehen

Ich hatte keine Ahnung, wie das geht.
Ich hatte keinen Berater, keine Vorlage, keinen fixen Plan.
Aber ich hatte den Willen, aus einer Idee etwas Greifbares zu machen – Schritt für Schritt.
Wenn du gerade mit einer Idee schwanger gehst – fang an.
Schreib sie auf. Recherchiere. Frag jemanden. Und bring sie auf die Schiene.
Wenn du willst, schick mir gern deine Idee – ich geb dir Feedback, ob und wie du sie finanzieren kannst.

Bis bald – und viel Mut beim ersten Schritt!

 

Fördermittel richtig beantragen – Tipps für Formulierungen, Fristen & Fehlervermeidung

Ich bin Alex – und ich habe im Laufe meiner Selbstständigkeit einige Förderanträge durchgeboxt. Manchmal mit Euphorie, manchmal mit Schweißperlen. Aber jedes Mal habe ich dazugelernt. Und genau dieses Wissen gebe ich dir heute weiter.
Denn klar ist:
Fördermittel sind keine Spontanaktion.
Aber mit der richtigen Vorbereitung und Strategie schaffst du es – auch ohne Berater.


🧠 Vor dem Antrag: Klarheit schaffen

Bevor du das erste Formular öffnest, solltest du dir folgende Fragen beantworten:

  • Was genau will ich umsetzen?
  • Welche Kosten entstehen realistisch?
  • Passt mein Vorhaben überhaupt zum Förderprogramm?
  • Gibt es Fristen – oder läuft das Programm laufend?
  • Muss der Antrag vor Projektbeginn gestellt werden? (meistens: ja!)

💡 Ich notiere mir das alles auf einer A4-Seite – mein „Förderfahrplan“.


⏰ Fristen beachten – der häufigste Fehler

Viele Anträge scheitern daran, dass Unternehmer:innen zu spät starten.
Wichtig:

✅ Fast alle Zuschussprogramme verlangen, dass der Antrag vor Projektbeginn bewilligt wird
❌ Rechnungen vor der Bewilligung = keine Förderung mehr möglich
✅ Plane 4–8 Wochen Puffer für Bearbeitung ein (manchmal mehr!)

💡 Ich trage mir beim Recherchieren immer sofort den spätesten Starttermin in den Kalender ein. Das hilft enorm bei der Planung.


✍️ So formulierst du deinen Antrag richtig

Hier gilt: Kein Marketing-Sprech, kein Roman – sondern klarer Nutzen, realistische Zahlen und verständliche Ziele.

Beispiel (gut):

„Ich möchte mit dem beantragten Zuschuss eine neue Website samt Buchungssystem realisieren. Ziel ist es, Neukunden einfacher zu gewinnen und Prozesse zu automatisieren. Das Projektvolumen beträgt ca. 8.000 €, wovon 60 % förderfähig sind.“

Beispiel (schlecht):

„Ich will digitaler werden und meine Sichtbarkeit maximieren. Dafür brauche ich neue Technik und Web-Support, um modern aufgestellt zu sein.“

💡 Nutze einfache Sätze, Zahlen und direkte Aussagen. Und: Immer den konkreten Nutzen fürs Unternehmen mitliefern.


📎 Typische Unterlagen, die du brauchst

Die meisten Programme verlangen:

  • Kostenaufstellung (z. B. Angebote von Dienstleistern)
  • Projektbeschreibung
  • Gewerbeanmeldung / Nachweis der Selbstständigkeit
  • Steuerbescheid / BWA / EÜR
  • ggf. Nachweis über bisherige Förderungen

💡 Ich habe mir einen festen Ordner erstellt: „Förder-Anträge“ – dort liegen alle Standardunterlagen aktuell griffbereit.


🧾 Projektkosten realistisch kalkulieren

Übertreib’s nicht – aber untertreib auch nicht.
Ein zu günstiges Projekt wirkt unprofessionell, ein zu teures abschreckend.

💡 Nutze reale Angebote, keine Schätzungen.
💡 Teile das Projekt ggf. in Einzeletappen, falls die Fördersumme gedeckelt ist.


✅ Nach dem Antrag: aktiv bleiben

  • Warte nicht einfach – frage höflich nach, wenn du nach 3 Wochen nichts hörst
  • Dokumentiere jede Rückmeldung schriftlich
  • Wenn du etwas nachreichen musst: schnell & vollständig liefern

💡 Ich habe mir angewöhnt, jedes Projekt zusätzlich in meinem Förder-Trello zu tracken – mit Deadline, Ansprechpartner, Status.


💥 Bonus-Tipp: Kleine Fehler, große Wirkung

❌ Förderung beantragt – aber Projekt trotzdem schon gestartet (z. B. Website in Auftrag gegeben)
❌ Angebote ohne klare Beschreibung („Beratungspaket“ statt „SEO-Analyse & Umsetzungsworkshop“)
❌ Umsatzschätzungen ohne Begründung („Wachstum geplant“ statt „Erwartete Neukundenzahl durch Automatisierung 20 % höher“)

💡 Immer dran denken: Die Förderstelle will sehen, dass du weißt, was du tust.


Fördermittel sind kein Glücksspiel – sie folgen einer Logik

Mit klarer Planung, ehrlicher Projektbeschreibung und guten Unterlagen kannst du auch als Einzelunternehmer oder Gründer erfolgreich Fördermittel beantragen. Ich hab’s mehrfach geschafft – du kannst das auch.
Und falls es mal nicht klappt: Analyse statt Frust. Oft liegt’s an Formalien, nicht an der Idee.


Im nächsten Artikel:
👉 Mein Weg zur schuldenfreien Selbstständigkeit – 12 Schritte mit System, Selbstdisziplin & smarter Planung.

 

Kredit oder Leasing? Mein Erfahrungsbericht mit echten Zahlen (und klarer Empfehlung)

Ich steh mitten im Handwerk – und da geht ohne Maschinen, Fahrzeuge und Technik einfach nix.
Aber neue Geräte kosten Geld. Viel Geld.
Und da stellt sich immer wieder dieselbe Frage:

Leasing oder Investitionskredit?

Ich hab beides gemacht:

  • Einmal eine Maschine per Leasing
  • Ein anderes Mal ein Fahrzeug über Investitionskredit

Heute zeig ich dir ganz konkret, wie sich das ausgewirkt hat – auf meine Liquidität, meine Steuer und mein Nervenkostüm.


Das Szenario: Zwei Investitionen, zwei Wege

Fall A: Maschine (Schweißgerät mit Zubehör) – gekauft mit Investitionskredit

  • Anschaffungspreis brutto: 17.850 €
  • Finanzierung über Landesförderbank
  • 10 Jahre Laufzeit
  • 2 Jahre tilgungsfrei
  • Effektivzins: 2,1 %
  • Monatliche Rate ab Jahr 3: ca. 177 €

Vorteil:

  • Günstig finanziert
  • Gerät gehört mir sofort
  • Abschreibung möglich
  • Maschine kann als Sicherheit dienen

Nachteil:

  • Lange Laufzeit bindet Liquidität
  • Rückzahlungspflicht auch bei Nichtnutzung
  • Bürokratie durch Förderantrag

Fall B: Fahrzeug für Kundentermine – geleast über Herstellerbank

  • Leasingrate: 320 € monatlich
  • Laufzeit: 36 Monate
  • Kein Restwert (Rückgabe geplant)
  • Wartung inkludiert

Vorteil:

  • Geringe monatliche Belastung
  • Keine Schulden in der Bilanz
  • Modernes Auto alle drei Jahre
  • Steuerlich voll absetzbar

Nachteil:

  • Am Ende bleibt dir nichts
  • Rückgabe mit Risiken (Schäden, Nachzahlungen)
  • Bindung an bestimmte Kilometerleistung

Die große Frage: Was ist langfristig günstiger?

Hier mal ganz grob runtergebrochen:

PunktInvestitionskredit (Maschine)Leasing (Fahrzeug)
Eigentum am Ende?✅ Ja❌ Nein
Flexibilität❌ Eher starr✅ Rückgabe möglich
Bilanzwirkung❌ Kreditlast sichtbar✅ Leasing oft off-balance
Laufzeitbelastung✅ Planbare Raten✅ Planbare Raten
Steuerlich absetzbar?✅ Abschreibung + Zinsen✅ Leasingrate voll
Nachverhandlung möglich?✅ Mit der Bank❌ Selten bei Leasingfirmen
Emotionale Freiheit 😅✅ Ich kann damit machen, was ich will❌ Rückgabe-Stress

Meine Meinung: Es kommt drauf an – aber ich hab eine klare Faustregel

➕ Ich nehme Kredit, wenn:

  • ich das Objekt lange nutzen will
  • es einen guten Restwert hat
  • ich es als Sicherheit einplanen kann
  • ich günstige Förderkonditionen bekomme

➕ Ich nehme Leasing, wenn:

  • ich flexibel bleiben will
  • es sich um Fahrzeuge oder IT handelt
  • ich keine Rücklagen habe und trotzdem modern bleiben will
  • steuerliche Vorteile überwiegen

Kredit oder Leasing? Die Investition entscheidet – nicht die Finanzierung

Beide Modelle haben ihre Daseinsberechtigung.
Aber wenn du blind nur nach der niedrigsten Monatsrate gehst, triffst du selten die beste Entscheidung.

Stell dir lieber diese Fragen:

  • Will ich das Objekt lange behalten?
  • Will ich Eigentum aufbauen?
  • Brauche ich Bilanzspielraum?
  • Was ist im Worst Case (z. B. Ausfall, Projekt scheitert)?

Wenn du magst, rechne ich dir das für dein Vorhaben einmal grob durch – so wie ich’s für mich auch mache.
Bis bald – und investier klug, nicht nur bequem!
Dein Alex


 

Kredit für Pflegedienst – Förderungen, EU-Zuschüsse – Meine Erfahrung

Digitale Pflegefortbildung mit Förderung: Wie ein Pflegedienst mit EU-Zuschuss & Kredit sein E-Learning startete

„Wir hatten gute Leute – aber keine Zeit, sie weiterzubilden. Jetzt haben wir beides.“

So beschreibt Daniela, Pflegedienstleitung bei Pflegepunkt Süd, das Dilemma, das viele ambulante Dienste kennen:
Ständige Anforderungen, neue Gesetze, Dokumentationspflichten – und kaum strukturierte Fortbildung.
Die Lösung kam mit einem Förderaufruf, einem externen Berater – und einer Entscheidung, die sich ausgezahlt hat.


Das Projekt: E-Learning, das wirklich funktioniert

  • Einführung eines pflegefachlich geprüften E-Learning-Portals (Kooperation mit einem Bildungspartner)
  • Tablets für alle Mitarbeitenden im Außendienst
  • individuelle Lernpfade: Hygiene, Kommunikation, Notfallmanagement, Expertenstandards
  • interne Plattform für digitale Handlungsanweisungen & Praxisvideos
  • automatische Nachweise für Schulungspflichten

„Das Ziel war: Jemand, der im Auto auf die nächste Tour wartet, soll zwei Minuten Wissen mitnehmen können.“


Die Finanzierung: Mix aus Förderung & cleverem Kleinkredit

1. ESF-Förderung über das Programm „Fachkräfte sichern“

  • Zuschuss: 17.800 €
  • Förderquote: bis zu 50 % der Projektkosten
  • Antragsabwicklung über die „GFAW Thüringen“
  • Förderung u. a. für Konzeptentwicklung, externe Schulung & Systemanpassung

💡 Voraussetzung: Qualifizierungsplan & Nachweis zur nachhaltigen Verankerung


2. Landesförderung „Digitales Gesundheitswesen“

  • einmaliger Zuschuss von 5.000 € für Hardware & Systemintegration
  • einfache Antragstellung, schnelle Bewilligung
  • Auszahlung gegen Rechnungskopie nach Umsetzung

3. Digitalisierungskredit über Sparkasse

  • 12.000 € Kreditbetrag
  • 5 Jahre Laufzeit, 3,9 % eff.
  • Verwendung für Tabletanschaffung, Initialschulungen & Supportvertrag
  • flexible Sondertilgung möglich

„Mit der Mischung aus Zuschuss und Kredit hatten wir keinen Cashflow-Schock.“


Die Umsetzung: Schritt für Schritt ins Digitale

  • Konzeptphase mit externer Beraterin (2 Monate)
  • Softwarepartner auf Pflege spezialisiert – DSGVO & BPG-konform
  • Testphase mit 6 Mitarbeitenden → hohe Akzeptanz
  • danach: Rollout auf alle Touren, Pflegekräfte & Azubis
  • Einweisung in Dienstbesprechungen + Video-Tutorials

Ergebnisse nach 4 Monaten:

  • über 95 % der Pflegekräfte nutzen das System regelmäßig
  • Schulungsquote: +40 % im Vergleich zum Vorjahr
  • besseres Feedback bei MD-Prüfung
  • Rückgang von Fehlern in der Wunddokumentation
  • jüngere Bewerber:innen fühlen sich technisch abgeholt
  • zwei Pflegehelfer:innen begannen Weiterbildung zur examinierten Fachkraft

„Das E-Learning ist nicht nice-to-have – es ist das, was uns als Arbeitgeber unterscheidet.“


Digitale Weiterbildung ist kein Luxus – sondern Standortvorteil

  • ✅ Förderprogramme machen Einstieg realistisch
  • ✅ System muss zur Praxis passen – nicht umgekehrt
  • ✅ Mischung aus Zuschuss, Kredit & internem Willen = Erfolgsfaktor
  • ✅ Ergebnis: kompetenteres Team, bessere Pflege, höhere Zufriedenheit

🔍 Meine wichtigen Keywords:

  • E-Learning Pflege Förderung
  • Pflegefortbildung digital ambulant
  • ESF Zuschuss Pflegedienst
  • Digitalisierung Gesundheitswesen Zuschuss
  • Weiterbildung Pflegekräfte digital
  • Pflegefortbildung Plattform ambulant

 

Liquiditätsplanung bei Investitionen – So bleibe ich zahlungsfähig, auch wenn’s eng wird

Als ich mein erstes großes Investitionsprojekt gestartet hab, war ich euphorisch.
Kredit genehmigt? ✅
Förderung bewilligt? ✅
Bestellungen raus? ✅
Und dann – blieb plötzlich Geld aus.

Ein Kunde zahlte verspätet. Ein Projekt verzögerte sich. Und obwohl eigentlich alles „finanziert“ war, bekam ich Liquiditätsprobleme.
Seitdem gehört die Liquiditätsplanung für mich zu jedem Projektstart wie die Bohrmaschine zur Werkstatt.
Heute zeig ich dir, wie ich meine Zahlungsfähigkeit während Investitionen sichere – mit klarer Struktur und einfachen Tools.


Warum Investitionen oft die Liquidität gefährden

Der Denkfehler:
„Ich hab doch das Geld durch den Kredit – das reicht.“
Falsch. Denn:

  • Kredite werden oft stückweise ausgezahlt
  • Fördermittel kommen erst nachträglich
  • Rechnungen werden vorher fällig
  • Laufende Kosten (Personal, Miete, Versicherung) laufen weiter

Und wenn du dann nicht genau weißt, wann wie viel Geld auf welchem Konto ist, steckst du plötzlich in der Klemme – obwohl du auf dem Papier solide finanziert bist.


Meine 4 wichtigsten Strategien für die Liquiditätsplanung

1. Liquiditätsplan als Excel-Tabelle (monatsgenau)

Ich plane mindestens 12 Monate im Voraus:

  • Einnahmen (realistisch geschätzt)
  • Ausgaben (fix & variabel)
  • Sonderposten (z. B. Kreditraten, Investitionsausgaben, Fördermittel-Zahlungen)

So seh ich sofort, in welchem Monat ein Engpass droht – und kann früh gegensteuern.

🟢 Tipp: Immer pessimistisch rechnen. Einnahmen verzögern sich – Ausgaben nie.


2. Puffer einplanen – immer!

Ich leg mir für jede größere Investition einen Liquiditätspuffer von mindestens 2–3 Monatsraten zur Seite.
Manchmal aus Eigenmitteln, manchmal als separater Betriebsmittelkredit.

Das kostet ein paar Euro Zinsen – rettet dir aber in stressigen Monaten den Arsch.


3. Fördermittel realistisch einplanen

Ich rechne mit:

  • Antragstellung = Monat 0
  • Zusage = Monat 3–4
  • Auszahlung = Monat 6–8

Wer früher rechnet, riskiert Leerlauf.
Ich hatte einmal fast 4 Monate Wartezeit auf eine Auszahlung – da rettete mich mein Notfallpuffer.


4. Zahlungseingänge beschleunigen

Ich hab meine Zahlungsziele bei Kunden angepasst:

  • Statt 30 Tage = jetzt 14 Tage
  • Für Stammkunden mit SEPA-Mandat: Lastschrift

Außerdem: Digitale Rechnungstellung + automatische Erinnerungen
Denn pünktliche Zahlungseingänge = planbare Liquidität.


Wer investieren will, muss flüssig bleiben – oder zahlt doppelt

Ich hab’s am eigenen Leib erfahren:
Ein genehmigter Kredit ist nicht gleich Geld auf dem Konto.
Ein bewilligter Zuschuss hilft dir nicht heute, sondern irgendwann.

Deshalb:

  • Plane vorausschauend
  • Rechne mit Verzögerung
  • Bau dir Puffer auf
  • Und: Hol dir Hilfe, wenn du’s nicht allein überblickst

Wenn du willst, schick mir dein Investitionsvorhaben – ich zeig dir gern, wie ich’s bei mir durchgerechnet hab.
Bleib zahlungsfähig – das ist deine wichtigste Währung.