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Dein Kreditgespräch mit der Bank – So überzeugst du mit Plan, Haltung und Zahlen

Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Bankgespräch: Schweißnasse Hände, nervöse Stimme, ein wirrer Stapel Zettel unterm Arm. Heute geh ich da mit einem klaren Plan rein. Nicht weil ich Banker beeindrucken will – sondern weil ich weiß, was sie wirklich interessiert.
Ich bin Alex – Selbstständiger, Unternehmer und mittlerweile ziemlich routiniert, wenn’s ums Verhandeln mit Banken geht. In diesem Beitrag bekommst du meinen persönlichen Leitfaden für dein nächstes Kreditgespräch – inklusive Formulierungen, Fragen und einer kleinen Checkliste zum Schluss.


✅ Vor dem Gespräch: Vorbereitung ist alles

Bevor du überhaupt einen Termin machst, solltest du folgende Punkte klären:

  1. Wie viel Geld brauchst du konkret?
  2. Wofür genau willst du es verwenden?
  3. Wie lange willst du zurückzahlen?
  4. Welche monatliche Rate ist realistisch für dich?
  5. Wie sieht deine finanzielle Lage aktuell aus?

💡 Ich mach mir vorher eine einseitige Übersicht („Kredit-Steckbrief“) mit:

  • Investitionsziel
  • Kreditbetrag
  • Laufzeit / Rate
  • Rückzahlungsstart
  • Vorteil fürs Business

Das zeig ich der Bank direkt zu Beginn – wirkt sofort professionell.


🗣️ Gesprächseinstieg – Selbstsicher, aber ehrlich

„Ich bin heute hier, weil ich gezielt in mein Unternehmen investieren möchte – und einen Finanzierungspartner suche, der das mitträgt.“

Du musst dich nicht verkaufen wie auf einem Marktplatz. Banken wollen wissen, dass du:

  • weißt, was du tust
  • realistisch planst
  • mit dem Kredit wachsen willst – nicht überleben musst

💡 Wichtig: Nicht rumeiern. Sprich direkt an, was du willst – und warum du davon überzeugt bist.


📊 Über dein Business sprechen – klar, nicht kitschig

„Ich bin seit 4 Jahren als XY selbstständig. Mein Unternehmen hat sich auf [Bereich] spezialisiert. Die Umsätze sind stabil, meine Kundenstruktur ist gemischt, mein Fokus liegt aktuell auf Wachstum durch [Projekt].“

Was interessiert Banken besonders?

  • Wie lange gibt’s dein Business?
  • Was hast du bisher erreicht?
  • Wer sind deine Kunden?
  • Wie sicher sind deine Einnahmen?
  • Wo willst du hin – und warum brauchst du jetzt Geld?

💡 Keine Superlative! Banken lieben Realismus mit Perspektive, keine Träume mit Blümchen.


💶 Über das Investitionsvorhaben sprechen – konkret & zahlenbasiert

„Ich plane die Anschaffung einer neuen [z. B. Maschine, Softwarelösung, Website], um meinen Output zu erhöhen. Die Investition beläuft sich auf 18.000 €. Ich rechne mit einer Amortisation innerhalb von 12–18 Monaten.“

Gute Punkte:

  • Du zeigst die geplante Wirkung der Investition (z. B. mehr Kunden, Zeitersparnis, Umsatzwachstum)
  • Du hast Angebote oder Vergleichsrechnungen dabei
  • Du hast ggf. bereits erste Kunden oder Projekte, die darauf aufbauen

💡 Zeig, dass du rechnest, nicht hoffst.


📉 Auf die Finanzlage eingehen – ehrlich, aber strukturiert

Banken fragen früher oder später:

  • Wie sehen deine Umsätze aus?
  • Welche Fixkosten hast du?
  • Gibt es Rücklagen?
  • Wie viel Spielraum bleibt bei schlechter Auftragslage?

Antwort nicht ausweichen – vorbereitet sein!

💡 Ich leg immer meine letzten 3 BWA, EÜR oder Kontoauszüge vor – je nachdem, was passt. Bonus: ein Liquiditätsplan für die nächsten 6 Monate.


💬 Typische Fragen der Bank – und wie du souverän antwortest

„Wie sichern Sie die Rückzahlung?“
„Meine monatliche Rate liegt unter 15 % meines durchschnittlichen Gewinns. Ich habe außerdem Rücklagen für drei Monate eingeplant.“

„Was passiert, wenn ein Kunde abspringt?“
„Ich arbeite mit mehreren Auftraggebern. Zudem habe ich ein zusätzliches Angebot in Vorbereitung, das bereits nachgefragt wird.“

„Warum nicht über die KfW?“
„Ich habe das geprüft – aber für mein Vorhaben ist der Weg über Ihre Bank schneller und besser planbar.“

„Wollen Sie Eigenkapital einbringen?“
„Ich habe bereits 3.000 € aus Eigenmitteln fest reserviert, um die Investition anteilig abzusichern.“


📝 Checkliste für dein Bankgespräch

Dokumente:

  • Investitionsbeschreibung
  • Angebote / Rechnungen
  • Liquiditätsplan
  • Letzte 1–2 Steuerbescheide
  • BWA oder EÜR
  • Kontoauszüge (geschäftlich)
  • ggf. Businessplan / Kurzkonzept

Unterlagen digital & gedruckt bereithalten!


Du brauchst keine Show – nur Substanz

Banken entscheiden nicht aus Bauchgefühl, sondern auf Basis deiner Vorbereitung. Wenn du weißt, was du willst, wie du’s zurückzahlst, und wie du dein Business entwickelst, stehst du ganz anders im Raum.
Ich geh heute entspannt in jedes Gespräch – weil ich vorher meine Hausaufgaben mache. Und du kannst das genauso.


 

Kreditfinanzierung im Mittelstand – Wie ein wachsendes Unternehmen zwischen Bank, Förderkredit und Plattformstrategie navigiert

Ich bin Alex – und diesmal erzähle ich dir die Geschichte von „FassadenPro GmbH“, einem Familienbetrieb im Bereich energetischer Gebäudesanierung. 14 Mitarbeitende, drei Teams, 20 Jahre Erfahrung.
Was das Unternehmen hatte: Auslastung auf Monate hinaus.
Was fehlte: Liquidität für Maschinen, Materialeinkauf auf Vorrat und eine neue Projektleiterstelle.
Die Summe, die gebraucht wurde: 250.000 Euro – verteilt auf mehrere Vorhaben.


💡 Das Ziel: Mehr Aufträge annehmen können – ohne sich zu verzetteln

FassadenPro wollte:

  • Zwei neue Gerüstsysteme + Spezialmaschinen: 85.000 €
  • Digitale Aufmaßtechnik + neue IT-Infrastruktur: 30.000 €
  • Neue Projektleitung einstellen + 6 Monate Vorfinanzierung: 60.000 €
  • Materiallager mit Großbestellung befüllen: 75.000 €

Der Jahresumsatz lag bei etwa 1,4 Mio. €, Ebitda solide, aber: die letzten beiden Jahre waren von Preissprüngen und Materialengpässen geprägt.
Fazit: Finanzierung musste sein – aber clever, sicher, skalierbar.


🏦 Finanzierungsmöglichkeiten für KMU – was sich in der Praxis bewährt hat

1. Hausbank + KfW-Kredit als Kombi-Modell

FassadenPro ging zuerst zur Hausbank (Volksbank).
Der Vorteil: Die Bank kannte das Unternehmen, die BWA, den Steuerberater.

Die Lösung, die dort gefunden wurde:

  • 150.000 € über den KfW-Unternehmerkredit
    • Zinssatz: 2,4 %
    • Laufzeit: 10 Jahre, 2 Jahre tilgungsfrei
    • Zweck: Digitalisierung, Personal, Lager
  • 50.000 € Kontokorrent-Erweiterung für schwankende Liquidität
    • Zinssatz: ca. 7 %, flexibel
    • Zweck: kurzfristige Materialkäufe

Voraussetzung: BWA, aktuelle Planungen, Schufa & ZEK clean, Risikobewertung „neutral bis positiv“.


2. Leasing für Maschinen über externe Anbieter

Anstatt Maschinen zu kaufen, entschied sich FassadenPro für ein Leasingmodell mit einem spezialisierten Anbieter für Baugeräte-Leasing:

  • Gesamtwert: 85.000 €, Laufzeit: 60 Monate
  • Monatliche Rate: ca. 1.500 €
  • Kein Liquiditätsabfluss zu Beginn, Bilanzneutralität

Vorteil: keine Kapitalbindung – Maschinen werden in 5 Jahren ersetzt, daher ideal.


3. Plattformlösung für kurzfristige Lücke: Funding über Fintech

Ein Teil der Materialbestellungen wurde über fincompare vermittelt – dort wurde ein kurzfristiger Betriebsmittelkredit über 20.000 € bei einer alternativen Online-Bank abgeschlossen:

  • Auszahlung: innerhalb von 3 Tagen
  • Laufzeit: 12 Monate
  • Effektivzins: 7,8 %, keine Sicherheiten notwendig
  • Rückzahlung: in monatlichen Raten, vorzeitige Rückzahlung möglich

Funktioniert ähnlich wie auxmoney – aber speziell auf Unternehmen ausgerichtet.


📊 Fazit: Der Mix macht’s – nicht alles bei einer Bank parken

Was FassadenPro gelernt hat – und was ich dir mitgeben will:

✅ 1. KfW-Kredit ist unschlagbar günstig – aber braucht Zeit & Planung

Mit der Hausbank zusammen beantragt, gibt es hier die besten Zinsen im Markt – wenn du investieren willst, nicht konsumieren.

✅ 2. Leasing lohnt sich, wenn Geräte absehbar ersetzt werden

Keine Kapitalbindung, steuerlich absetzbar, planbare Rate. Wichtig: Anbieter vergleichen – Unterschiede von bis zu 20 % bei gleicher Maschine.

✅ 3. Plattformen & Fintechs sind kein Notnagel – sondern Ergänzung

Gerade bei kurzfristigem Liquiditätsbedarf sind Anbieter wie fincompare, iwoca oder Funding Circle nützlich. Höherer Zins, ja – aber auch hohe Geschwindigkeit.


Tipps für dein Unternehmen:

  • Bereite eine transparente Liquiditätsplanung vor (12 Monate Blick voraus)
  • Halte BWA, Summen- und Saldenlisten, OPOS aktuell
  • Stelle Investitionen in Zusammenhang mit Umsatzwachstum oder Effizienz
  • Sprich mit deiner Bank frühzeitig – nicht erst, wenn der Engpass da ist
  • Denk modular: Maschinen? Leasing. Digitalisierung? KfW. Puffer? Fintech.

 

Investitionskredit für Freiberufler – Mein steiniger Weg zum Geld (und wie ich’s trotzdem geschafft hab)

Ich bin Freiberufler – und ich wollte investieren.
So weit, so normal. Nur leider hat mir das bei meinem ersten Banktermin niemand gesagt. Stattdessen hab ich den Satz gehört, den viele Selbstständige kennen:

„Leider finanzieren wir Freiberufler in dieser Form nicht.“

Was folgte, war ein langer Weg durch Absagen, Umwege und Papierkram. Aber am Ende hab ich’s trotzdem geschafft.
Heute erzähl ich dir, wie ich als Freiberufler doch an meinen Investitionskredit gekommen bin – und was du von meinem Weg lernen kannst.


Der Plan: Ich wollte investieren wie jeder andere

Meine Situation: Ich wollte mein Büro modernisieren, Technik aufrüsten, neue Software anschaffen und meine Dienstleistung skalierbarer machen.
Gesamtkosten: ca. 38.000 €. Kein Luxus – sondern strategisch sinnvoll.

Ich dachte: „Ich hab Umsatz, ich hab Kunden, ich hab Pläne – das wird klappen.“

Aber: Freiberufler gelten bei vielen Banken als Risiko.
Warum?

  • Kein fester Arbeitsvertrag
  • Schwankende Einnahmen
  • Wenig „verwertbare Sicherheiten“
  • Oft keine Rücklagen

Trotz positiver BWA und einem ordentlichen Steuerbescheid wurde ich bei zwei Banken abgelehnt – einfach nur wegen meiner Rechtsform.


Was ich dann gemacht habe

Ich wollte die Investition trotzdem durchziehen – also hab ich umgedacht. Und Wege gefunden, wie man auch als Freiberufler an einen Investitionskredit kommt.

1. KfW-Kredit mit Bankpartner

Ich hab dann mit einer kleinen Volksbank gesprochen, die schon öfter mit Freiberuflern gearbeitet hatte.
Die Lösung: Ein KfW-Förderkredit, durchgeleitet über diese Bank.

Vorteil:

  • Die KfW bewertet das Geschäftsmodell, nicht die Rechtsform
  • Tilgungsfreie Anlaufzeit
  • Gute Zinssätze

2. Bürgschaftsbank eingeschaltet

Weil ich keine Maschinen oder Immobilien bieten konnte, hab ich mich zusätzlich bei der Bürgschaftsbank gemeldet.
Dort hab ich eine 80 %ige Bürgschaft bekommen – was die Hausbank überzeugt hat.

3. Einnahmenstruktur erklärt

Ich hab der Bank ganz genau gezeigt:

  • Woher meine Einnahmen kommen
  • Wie regelmäßig meine Kunden zahlen
  • Welche Aufträge schon fest gebucht waren

Das war fast wie ein Pitch. Aber es hat funktioniert – weil ich offen und vorbereitet war.


Was du als Freiberufler bei der Kreditbeantragung beachten solltest

Mach deine Einnahmen sichtbar:
Statt nur Jahreszahlen: Zeig monatliche Verläufe. Zeig wiederkehrende Kunden. Zeig Buchungszahlen.

Sei offen über Risiken:
Gerade als Freiberufler brauchst du einen Plan B – was passiert, wenn ein Kunde ausfällt?

Denk über Sicherheiten anders nach:
Es müssen nicht immer Immobilien sein. Rücklagen, Bürgschaften, Geräte, Softwarelizenzen – alles kann helfen.

Vermeide Banken, die dich nicht ernst nehmen:
Wenn du gleich abgewimmelt wirst – geh. Es gibt Banken, die Freiberufler als Kunden schätzen.

Nutze Fördermittelberatung:
Die IHK oder Kammern helfen oft auch Freiberuflern – kostenlos.


Freiberufler? Ja – aber du musst cleverer sein

Ich hab’s geschafft.
Heute zahl ich meinen Investitionskredit in entspannten Raten zurück, hab mein Business auf ein neues Level gebracht – und würde’s wieder machen.
Aber: Es war schwerer als nötig.
Nicht wegen meiner Idee, nicht wegen der Zahlen – nur wegen meines Status als Freiberufler.
Wenn du in einer ähnlichen Situation bist – gib nicht auf. Es gibt Wege. Du musst nur mehr erklären, mehr vorbereiten und die richtigen Partner finden.

Wenn du Fragen hast oder unsicher bist, ob du überhaupt Chancen hast – schreib mir. Ich helf dir gern weiter.
Bleib dran – dein Projekt ist es wert.


 

Meine 7 liebsten Tools für Kreditplanung & Liquidität – die ich wirklich nutze

Ich bin Alex – und ich liebe Struktur. Vor allem, wenn’s ums Geld geht. Denn ein Investitionskredit ist keine einmalige Sache, sondern ein laufendes Thema: Planung, Überwachung, Rückzahlung, Zinskontrolle. Früher hab ich mir dafür manuell Excel-Tabellen gebastelt. Heute nutze ich ein paar schlanke Tools, mit denen ich alles im Blick habe – vom Cashflow bis zur nächsten Sondertilgung.
Hier kommen meine Top 7 Tools, mit denen ich meine Finanzen digital steuere – getestet, einfach und absolut alltagstauglich.


1. Kontist – das Geschäftskonto mit Echtzeit-Steuer & Rücklagenfunktion

Ich hab viel probiert – und bin am Ende bei Kontist gelandet. Warum?

✅ Automatische Steuerberechnung (USt + ESt)
✅ Rücklagenbildung für Steuern & Investitionen
✅ Push-Benachrichtigungen bei Zahlungsein- und -ausgängen
✅ Verknüpfung mit Buchhaltungstools wie lexoffice oder sevDesk

💡 Ich lege mir über Kontist eigene Rücklagenkonten für „Sondertilgung“, „Notfall“ und „Investitionen“ an – super einfach.


2. Planify (früher Finanzguru Pro) – persönliche Liquiditätsplanung

Planify hilft mir dabei, meine monatlichen Cashflows zu analysieren: Was kommt rein, was geht raus, was bleibt übrig – auch unter Berücksichtigung von Kreditraten.

✅ Konto-Verknüpfung mit Echtzeit-Import
✅ KI-basierte Prognose (optional)
✅ Liquiditätsvorschau auf Monats- und Quartalsebene

💡 Ich nutze Planify, um zu sehen, ob ich eine Sondertilgung nächsten Monat stemmen kann oder lieber warte.


3. Excel (ja, wirklich!) – für mein persönliches Kredit-Dashboard

So nerdig es klingt: Ich hab mir eine eigene Excel-Vorlage gebastelt, in der ich all meine Kredite, Tilgungen, Zinssätze und Sonderzahlungen tracke.

✅ Übersicht pro Kredit: Start, Laufzeit, Rate, Restschuld
✅ Sondertilgungen werden eingerechnet
✅ Ampelsystem für „kritisch“, „okay“, „grün“

💡 Ich aktualisiere das Sheet einmal im Monat. Es hilft mir, zu sehen, wo ich Luft hab – und wo’s eng wird.


4. Funding Circle Dashboard / auxmoney Business-Konto

Wenn du bei Online-Plattformen wie auxmoney oder Funding Circle finanziert bist: Nutze deren Dashboards aktiv! Du siehst dort:

  • offene Raten
  • Restschuld
  • mögliche Sondertilgungen
  • Zahlungspläne auf Knopfdruck

💡 Ich checke mein auxmoney-Konto einmal pro Woche – nur 2 Minuten, aber volle Kontrolle.


5. Trello (mit Finanz-Board) – Planung auf einen Blick

Ich hab ein eigenes Trello-Board: „Finanzplanung – privat & geschäftlich“. Dort tracke ich:

  • laufende Kredite
  • geplante Investitionen
  • Deadlines für Steuer, Bank, Fördermittel
  • Notizen zu Kreditangeboten & Bankgesprächen

💡 Besonders hilfreich, wenn mehrere Projekte gleichzeitig laufen – so verliere ich nie die Übersicht.


6. lexoffice / sevDesk – Buchhaltung meets Kreditlogik

Diese Tools kennst du wahrscheinlich – ich nutze lexoffice für meine Buchhaltung. Was viele unterschätzen:

✅ Du kannst Kreditzahlungen als wiederkehrende Ausgaben anlegen
✅ Du siehst deine Liquidität sofort
✅ Du kannst Rückstellungen für zukünftige Investitionen planen

💡 Ich nutze lexoffice auch, um mir automatisch Erinnerungen für jährliche Zinsbescheinigungen oder Fördermittel-Dokumentation zu setzen.


7. Notion – das All-in-One-Kreditjournal

Ich liebe Notion. Für mich ist es:

  • Investitionstagebuch
  • Link-Sammlung für Anbieter & Förderprogramme
  • Checklisten-Zentrale (z. B. für Kreditgespräche, Umschuldung, Antrag)

💡 Ich notiere dort nach jedem Bankgespräch: Was lief gut? Was war unklar? Welche Fragen kamen? Super hilfreich bei der Vorbereitung auf das nächste Gespräch.


Tools helfen nicht beim Denken – aber beim Handeln

Klar, du musst selbst wissen, wie du dein Business steuerst. Aber gute Tools helfen dir, besser vorbereitet, ruhiger und strukturierter zu entscheiden.
Und wenn’s drauf ankommt – z. B. bei einer Sondertilgung, Umschuldung oder Neuverhandlung – bist du nicht überrascht, sondern startklar.
Ich hab über die Jahre gemerkt: Nicht der höchste Kreditbetrag bringt dich weiter – sondern der beste Überblick. Und genau dafür nutze ich diese Tools.

 

So hab ich mein Investitionsprojekt mit drei Finanzierungsbausteinen gestemmt – und warum das besser war als ein einzelner Kredit

Manchmal passt ein einzelner Kredit einfach nicht.
Zu unflexibel. Zu teuer. Oder schlicht nicht ausreichend.
Als ich 2023 eine größere Investition geplant hab – konkret ging’s um den Ausbau meiner Produktionsfläche inkl. neuer Maschinen und IT-Infrastruktur – war schnell klar: Mit nur einem Kredit wird das nix.
Ich hab mich dann für eine Kombination entschieden, die heute für mich die perfekte Lösung war – und die ich jedem empfehlen würde, der sich nicht unnötig einengen will.
Heute zeig ich dir Schritt für Schritt, wie ich’s gemacht habe – und worauf du achten solltest, wenn du ebenfalls mehrgleisig finanzieren willst.


Das Projekt: Zu groß für einen Topf

Die Gesamtinvestition belief sich auf gut 97.000 Euro.
Davon entfielen:

  • ~40.000 € auf Maschinen
  • ~22.000 € auf bauliche Maßnahmen
  • ~20.000 € auf digitale Infrastruktur & Software
  • ~15.000 € Puffer für Schulung, Marketing, Notfälle

Ich wollte:

  • Keine Komplettfinanzierung mit hohen Raten
  • Kein „Alles-oder-nichts“-Risiko
  • Möglichst viele Fördermöglichkeiten nutzen

Die Lösung: Drei Finanzierungsbausteine

1. Investitionskredit (KfW / Förderbank) – 50.000 €

Für die Maschinen & bauliche Maßnahmen hab ich einen klassischen Investitionskredit genutzt – über die SAB (Sächsische Aufbaubank).

Konditionen:

  • 10 Jahre Laufzeit
  • 2 tilgungsfreie Jahre
  • Zinssatz unter 2 %
  • Haftungsfreistellung über Bürgschaftsbank

Das war das stabile Rückgrat meines Vorhabens.

2. Digitalisierungszuschuss – 18.000 €

Für die digitale Infrastruktur hab ich beim Landesprogramm zur Digitalisierung zugeschlagen.
Gefördert wurden:

  • Cloud-ERP
  • Servertechnik
  • Mitarbeiter-Schulung
  • Lizenzkosten für 2 Jahre

Zuschuss: 40 % der Ausgaben= 18.000 Euro geschenkt.

Ich musste zwar etwas warten – aber das war’s wert.

3. Eigenanteil / Betriebsmittelkredit – 29.000 €

Für den Rest (Marketing, Risikoausgleich, Einrichtungskosten) hab ich teils eigene Rücklagen genutzt und teils auf einen kleinen Betriebsmittelkredit zurückgegriffen.

Warum kein zweiter Investitionskredit?
Weil ich flexibel bleiben wollte:

  • Freie Verwendung
  • Schnell zurückzahlbar
  • Keine Zweckbindung

Ich hab ihn später schon vorzeitig abgelöst – genau deshalb war er perfekt als dritter Baustein.


Worauf du bei der Kombination achten musst

💡 1. Reihenfolge & Timing
Zuerst: Zuschüsse beantragen.
Dann: Kredit beantragen.
Erst danach: Investition tätigen.
→ Wer vorher unterschreibt, riskiert alles.

💡 2. Kommunikation mit der Bank
Ich hab offen gesagt, dass ich zusätzlich Förderungen nutzen will. Die Bank war nicht genervt, sondern fand’s sogar positiv – weil’s ihr Risiko senkt.

💡 3. Rücklagen nicht vergessen
Auch wenn du 100 % Finanzierung bekommst – ein gewisser Eigenanteil als Puffer ist Gold wert. Du willst nicht in Monat 6 plötzlich „ins Schwimmen“ kommen.

💡 4. Verwendungszwecke sauber trennen
Ich hab jede Finanzierung einem konkreten Projektteil zugewiesen. Das macht’s später beim Nachweis, bei der Steuer und beim Controlling deutlich leichter.


Mehrere Bausteine sind kein Risiko – sondern eine clevere Strategie

Früher dachte ich, ich müsste immer „alles aus einer Hand“ finanzieren.
Heute weiß ich: Eine kluge Kombination ist oft der bessere Weg.

Ich hatte:

  • Geringe Monatsraten
  • Einen echten Zuschuss
  • Flexiblen Spielraum
  • Und: Sicherheit, auch wenn mal was Unvorhergesehenes passiert

Wenn du also vor einem größeren Projekt stehst – denk nicht nur an den einen Kredit. Denk strategisch. Bau dir dein Finanzierungspaket so zusammen, dass es zu dir und deinem Vorhaben passt.
Wenn du Fragen hast oder wissen willst, wie so eine Kombination konkret aussehen kann – schreib mir. Ich hab das durchgezogen und teile meine Erfahrung gern.
Bis bald – und viel Erfolg bei deinem nächsten Projekt!


 

Zuschuss abgelehnt – wie ich trotzdem gefördert wurde (und warum du nicht gleich aufgeben solltest)

Ich war überzeugt, alles richtig gemacht zu haben:
Investitionsziel klar, Digitalisierungsidee durchdacht, Antragsformulare ausgefüllt – und trotzdem kam wenige Wochen später die ernüchternde Nachricht:

„Ihr Antrag auf Förderung wurde leider abgelehnt.“

Ich dachte: „Na super. Was jetzt?“
Ich hätte einfach sagen können: Pech gehabt. Aber genau das hab ich nicht gemacht – und es hat sich gelohnt.
Denn heute weiß ich: Eine Ablehnung ist nicht das Ende, sondern oft nur ein Hinweis, dass man etwas anders machen muss.

Was war passiert?

Ich hatte ursprünglich beim Landesprogramm für Digitalisierung einen Zuschuss für neue Software und mobile Geräte beantragt.
Die Idee: Digitalisierung der Auftragsabwicklung – alles online, keine Zettelwirtschaft mehr.

Ich dachte, das wäre förderfähig. Aber:

  • Die Geräte wurden als „nicht investitionswürdig“ eingestuft
  • Die Software war „nicht innovativ genug“
  • Ich hatte den Antrag schon nach der Beratung begonnen umzusetzen

Drei klassische Fehler, wie ich später gelernt habe.

Was ich dann gemacht hab (und was du auch tun solltest)

1. Nicht eingeschnappt sein

Ich war frustriert – aber sachlich blieb ich trotzdem. Ich hab die Hotline angerufen, freundlich nachgefragt warum es abgelehnt wurde und ob ich etwas besser machen kann.

Die Antwort: Ja – mit einer überarbeiteten Begründung und einem klareren Investitionsplan wäre eine Neubeantragung denkbar.

2. Hilfe geholt

Ich hab danach einen Termin bei der IHK gemacht. Dort gibt’s kostenlose Fördermittelberatung – und die wussten ganz genau, worauf die Förderstelle achtet.
Ein Berater hat sich mit mir hingesetzt, den Antrag durchgesprochen und Verbesserungsvorschläge gemacht.

Gold wert.

3. Neu aufgestellt – und neu beantragt

Ich hab den Investitionsplan überarbeitet:

  • Statt nur Software = jetzt ein Komplettsystem mit Schulung
  • Statt pauschalem „Digitalisierung“ = konkretes Ziel: papierlose Auftragsverarbeitung
  • Statt allgemeiner Beschreibung = klarer Projektplan mit Zeitrahmen

Und ich hab diesmal noch nichts bestellt. 😅

Dann ging der neue Antrag raus – und vier Wochen später kam die Zusage:
6.800 Euro Zuschuss – bewilligt.

Meine Learnings aus der Ablehnung

Wenn ich heute nochmal einen Antrag stelle, beachte ich:

✅ Immer erst bewilligen lassen, dann beauftragen
✅ Projekt muss klar, strukturiert und wirtschaftlich begründet sein
✅ Fördermittelberatung ist kein Luxus, sondern Pflicht
✅ Ablehnung heißt oft: „Nicht so“ – nicht: „Niemals“

Gerade kleine Unternehmen machen viele dieser Fehler – einfach weil die Regeln komplex sind. Aber wer nachfragt, verbessert und dranbleibt, hat oft doch noch Erfolg.

Mein Fazit: Fördergeld bekommst du nicht beim ersten Versuch – sondern beim besten

Die erste Ablehnung hat wehgetan – keine Frage.
Aber sie hat mir auch gezeigt, wie ich’s richtig machen kann. Und heute weiß ich: Wenn du die Regeln kennst und dich nicht einschüchtern lässt, kannst du richtig viel rausholen.
Also: Nicht aufgeben, sondern durchziehen. 💪
Wenn du Fragen hast, auch mal eine Ablehnung bekommen hast oder vor einem neuen Antrag stehst – schreib mir. Vielleicht kann ich dir helfen, den zweiten Anlauf zum Volltreffer zu machen.

Bis bald – und viel Erfolg bei deinem Antrag! Dein Alex