Ich geb’s ehrlich zu: Lange Zeit hab ich bei Fördermitteln nur an die KfW gedacht. Die kennt man, die findet man überall, und man hört ständig von ihren Programmen. Was mir aber selbst erst viel zu spät klar wurde: Auch die Bundesländer bieten eigene Investitionsförderungen an – oft sogar passgenauer und flexibler als die großen bundesweiten Programme.
Ich bin Alex, Selbstständiger mit eigenem Unternehmen – und ich zeig dir heute, warum die Förderprogramme auf Landesebene ein echter Geheimtipp sein können. 💡
Warum ich überhaupt nach Landesförderung gesucht habe
Der Auslöser war ein Beratungsgespräch bei meiner IHK. Ich hatte ein größeres Projekt in Planung: neue Mitarbeiter einstellen, Räume erweitern, Digitalisierung vorantreiben. Die KfW wäre gegangen, aber der Berater meinte ganz trocken: „Schauen Sie mal, was Ihr Bundesland fördert – da verpassen viele Unternehmer richtig viel Geld.“
Ich lebe in Sachsen – und siehe da: Das Landesförderinstitut Sachsen (SAB) bietet z. B. Investitionszuschüsse, Darlehen mit Zinssubvention, teilweise sogar nicht rückzahlbare Zuschüsse. Das hat mich neugierig gemacht.
Was die Landesförderung von der KfW unterscheidet
Die KfW ist standardisiert. Da bekommst du dein Programm X mit festen Konditionen, fertig. Bei den Landesförderungen ist das oft individueller. Du hast regionale Ansprechpartner, spezifische Förderschwerpunkte (z. B. ländlicher Raum, Tourismus, Digitalisierung) und teils bessere Förderquoten – weil die Länder eben ganz gezielt ihre eigene Wirtschaft stärken wollen.
Beispiele (je nach Bundesland unterschiedlich):
- Zuschüsse für Investitionen bis zu 30 %
- Darlehen mit Tilgungszuschuss
- Förderung von Beratungskosten
- Extra-Programme für Gründer, Nachfolger, KMU, Digitalisierung, Frauen in Führung etc.
Mein konkreter Fall: Digitalisierungsförderung in Sachsen
Ich habe dann tatsächlich einen Antrag bei der SAB gestellt – für das Programm „E-Business“ in Sachsen. Es ging um neue Software, Automatisierung, Onlinevertrieb. Ich hab rund 18.000 Euro Investitionssumme kalkuliert – und bekam am Ende 40 % als Zuschuss, also 7.200 Euro geschenkt.
Klar: Es war Bürokratie. Ich musste Angebote einholen, Verwendungsnachweise liefern, Deadlines einhalten. Aber ich hatte eine Ansprechpartnerin, die mir wirklich geholfen hat – kein Vergleich zum Standardprozedere bei großen Banken.
Und ja: Ich hätte ohne dieses Gespräch bei der IHK nie erfahren, dass es dieses Programm überhaupt gibt. 😬
Wo findest du Förderprogramme deines Bundeslands?
Fast jedes Bundesland hat ein eigenes Förderinstitut oder eine zentrale Anlaufstelle. Hier ein paar Beispiele (nicht vollständig):
- NRW.BANK (Nordrhein-Westfalen)
- L-Bank (Baden-Württemberg)
- IB.SH (Schleswig-Holstein)
- SAB (Sachsen)
- Investitionsbank Berlin
- NBank (Niedersachsen)
- WIBank (Hessen)
Gib einfach bei Google ein: Förderbank + dein Bundesland + Investition
– und du findest schnell die passenden Stellen.
Förderung auf Landesebene lohnt sich fast immer
Ich ärgere mich ehrlich gesagt ein bisschen, dass ich so lange an der KfW „kleben geblieben“ bin. Die Förderlandschaft ist viel breiter – und gerade auf Landesebene gibt’s richtig gute Möglichkeiten. Ja, es ist etwas Papierkram. Aber hey – du bekommst teilweise Geld geschenkt, musst es nicht mal zurückzahlen und kannst dein Unternehmen auf ein neues Level bringen.
Mein Tipp: Geh mal zur IHK, Handwerkskammer oder einem Fördermittelberater in deiner Nähe. Oder ruf direkt bei der Landesbank an. Die wissen oft Dinge, die auf der Website nicht stehen. Und glaub mir: Es lohnt sich.
Demnächst auf dem Blog: Ich werf einen Blick auf Funding Circle – ein spannender Anbieter für Investitionskredite, der komplett online funktioniert, aber mit einem anderen Fokus als iwoca oder auxmoney.
Bis dahin – bleib neugierig und nutz die Chancen, die dein Bundesland dir bietet.