Hausbank oder KfW? Mein ehrlicher Vergleich bei Investitionskrediten für Selbstständige

Ich habe in den letzten Jahren einige Finanzierungen durchlaufen. Mal ging’s um eine größere Anschaffung für mein Unternehmen, mal um die Modernisierung meiner IT-Infrastruktur. Was mir dabei immer wieder begegnet ist: die Frage, ob man besser einen Kredit bei der Hausbank aufnimmt oder doch lieber auf ein KfW-Förderprogramm setzt. Ich bin Alex – und ich teile heute ganz offen meine Erfahrungen mit beiden Wegen.

Der direkte Draht: Der klassische Hausbankkredit

Meine erste Investition hab ich über meine Hausbank finanziert. Das klang damals auch erstmal logisch: Ich hatte dort mein Geschäftskonto, einen persönlichen Ansprechpartner und das Gefühl, dass man mich und mein Unternehmen kennt.
Und ja – das Gespräch war freundlich, der Weg zum Kredit relativ überschaubar. Ein paar Unterlagen, ein persönliches Gespräch und ein paar Wochen später hatte ich das Geld auf dem Konto.
Aber – und das ist der Punkt – die Konditionen waren nicht gerade ein Geschenk. Damals lag der Zinssatz über 5 %, keine tilgungsfreie Anlaufzeit, keine besonderen Förderungen. Eben ganz klassischer Kredit, wie man ihn halt kennt. Für kurzfristige Anschaffungen war das okay – aber nicht optimal.

Die KfW: Förderbank mit Potenzial, aber auch mit Hürden

Beim zweiten Mal hab ich’s anders gemacht. Ich wollte diesmal einen größeren Schritt gehen und hab mich in das Thema Investitionsförderung durch die KfW reingekniet. Und das war wirklich eine andere Nummer.
Die KfW ist keine Bank im klassischen Sinne – sie vergibt ihre Kredite nur über durchleitende Banken, also z. B. meine Hausbank. Und plötzlich wurde aus dem vermeintlichen Vorteil der bekannten Bank ein doppelter Prüfweg. Erst musste ich meine Hausbank überzeugen, dann hat diese den Antrag an die KfW weitergeleitet.

Das hat gedauert. Und genervt. Aber: Die Konditionen waren der Hammer. Ich bekam 2 tilgungsfreie Jahre, extrem niedrige Zinsen (unter 3 %) und ein langes Laufzeitmodell, das perfekt zu meiner Investition passte. Ohne das Programm hätte ich mir die Anschaffung so gar nicht leisten können.

Mein Tipp: Wenn du eine größere Investition planst und Zeit mitbringst – schau dir die KfW genau an. Es lohnt sich fast immer!

Der große Unterschied: Tempo vs. Förderung

Wenn ich es heute runterbrechen müsste, würde ich es so sagen:

  • Hausbank: schnell, direkt, aber meist teurer
  • KfW-Förderung: langsamer, bürokratischer, aber deutlich bessere Konditionen

Wenn du also schnell eine Finanzierung brauchst, zum Beispiel für eine kurzfristige Liquiditätslücke oder eine kleinere Anschaffung, dann bist du bei der Hausbank oft besser aufgehoben. Für größere strategische Schritte – etwa eine Maschinenanschaffung, den Aufbau neuer Geschäftsfelder oder die Digitalisierung deines Betriebs – ist die KfW meiner Meinung nach klar im Vorteil.

Aber Achtung: Ohne Vorbereitung geht bei der KfW gar nix

Was viele unterschätzen: Die KfW will Belege sehen. Und zwar ordentlich. Du brauchst nicht nur eine Investitionsbeschreibung, sondern auch Finanzkennzahlen, eine schlüssige Planung und am besten eine Prognose, wie sich das auf dein Unternehmen auswirkt.
Ich hab mich damals mit meinem Steuerberater zusammengesetzt und alles sauber vorbereitet. Das war Arbeit, aber am Ende hat’s sich gelohnt.

Mein Fazit: Ich nutze inzwischen beides – je nach Situation

Heute nutze ich beide Wege ganz bewusst. Für kleinere, schnell umsetzbare Projekte spreche ich direkt mit meiner Hausbank – einfach, weil es unkomplizierter ist. Für große, langfristige Projekte greife ich zur KfW. Auch weil ich weiß: Mit guter Vorbereitung hol ich da einfach mehr raus.
Wenn du also vor einer Investition stehst: Setz dich hin, schau dir deine Zahlen an – und entscheide dann. Pauschal gibt’s kein Richtig oder Falsch. Es kommt immer auf deine Ziele, dein Unternehmen und deinen Zeithorizont an.


Ich hoffe, mein Vergleich hat dir weitergeholfen. Falls du gerade überlegst, ob du zur Hausbank rennst oder doch lieber einen KfW-Antrag ausfüllst – schreib mir gern. Ich hab beide Wege durch und weiß, wo die Stolperfallen lauern. 💬

Demnächst auf dem Blog: Ich teste digitale Anbieter wie iwoca, auxmoney oder Funding Circle – und schau mir an, ob sich das wirklich als Alternative lohnt.


 

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