Wenn man über Investitionen spricht, denkt jeder sofort:
„Okay – und wie viel will die Bank diesmal sehen?“
Aber ich hab mich bei einem größeren Projekt ganz bewusst dagegen entschieden.
Keine Bank, keine Raten, keine Tilgung – nur ich, mein Konto und ein verdammt guter Plan.
Und ja – das war riskant.
Aber rückblickend war’s eine meiner besten Entscheidungen.
Ausgangslage: Eine Investition stand an – aber die Bankkonditionen passten nicht
Ich wollte damals meinen Maschinenpark erweitern.
Nichts Weltbewegendes, aber in Summe sollten es rund 39.000 € werden – für zwei neue Geräte, Zubehör und eine kleine Umbaumaßnahme.
Ich hatte zwei Banken angefragt – aber die Konditionen waren mies:
- 5,2 % Effektivzins
- Verpflichtende Restschuldversicherung (!?)
- Und eine Bearbeitungsgebühr, obwohl’s hieß, es gibt keine mehr
Da hab ich ehrlich gesagt gedacht: Leckt mich… ich mach’s allein.
Die Basis: Rücklagen, die nicht nur für Steuern da sind
Ich hab zum Glück über die Jahre immer Rücklagen aufgebaut.
Nicht nur für Steuerzahlungen – sondern auch mit dem Gedanken:
„Wenn mal was wirklich Wichtiges ansteht, will ich selbst entscheiden können.“
Das war jetzt dieser Moment.
Der Knackpunkt: Liquidität richtig planen
Was viele unterschätzen:
Wenn du dich selbst finanzierst, musst du deine Liquidität doppelt gut im Blick haben.
Ich hab:
- drei Szenarien durchgerechnet (optimistisch, realistisch, vorsichtig)
- meine Rücklage bewusst aufgeteilt: 70 % fürs Projekt, 30 % bleiben unangetastet
- mir ein internes Tilgungsziel gesetzt: monatlich 2.000 € wieder auffüllen, sobald das Projekt läuft
Also quasi wie ein Kredit – nur dass ich mir selbst die Zinsen gespart hab.
Was es mir gebracht hat – und was nicht
💡 Vorteile:
- Ich war komplett unabhängig
- Kein Papierkram, kein Antrag, keine Wartezeit
- Kein Druck von außen
- Und: Ich hab mich wirklich intensiv mit meinem Vorhaben beschäftigt
⚠️ Nachteile:
- Es war emotional anstrengender – weil’s „mein eigenes Geld“ war
- Ich hatte kurzzeitig weniger Puffer
- Und: Der Cashflow musste wirklich stimmen, sonst hätte es eng werden können
Mein Fazit: Nicht immer muss es ein Kredit sein
Natürlich ist ein Investitionskredit oft sinnvoll.
Aber manchmal ist die beste Entscheidung, es einfach selbst zu stemmen.
Voraussetzung:
- Rücklagen
- Ehrliche Einschätzung der Zahlungsströme
- Klare Planung – und Disziplin beim Wiederauffüllen
Ich würde es nicht bei jedem Projekt wieder so machen – aber in dem Fall war’s genau richtig.
Kein Banktermin, keine Ablehnung, keine Bonitätsprüfung – nur mein eigenes Commitment.
Wenn du selbst mal in der Lage bist, sowas zu überlegen, und unsicher bist: Schreib mir gern.
Ich sag dir, worauf ich geachtet hab – und wann ich lieber doch zur Bank gegangen wäre.
Bis bald – bleib unabhängig!