Ich geb’s ehrlich zu: Früher dachte ich, Investitionen seien nur dann „richtig“, wenn man etwas Handfestes dafür bekommt – eine Maschine, ein Gebäude, vielleicht ein Auto für den Fuhrpark. Aber Wissen? Schulungen? Seminare? Das erschien mir eher wie ein „Luxus“, den man sich leistet, wenn genug Geld übrig ist.
Bis ich eines Tages gemerkt habe, dass die teuerste Maschine nichts bringt, wenn die Menschen, die sie bedienen, nicht auf dem neuesten Stand sind.
Mein Aha-Moment
Es war eine Szene, die ich bis heute nicht vergessen habe. Einer meiner Mitarbeiter stand ratlos vor einer neuen Software, die wir eingeführt hatten. Modern, effizient, sollte alles schneller machen – und am Ende dauerte es doppelt so lange, weil niemand sie richtig bedienen konnte.
Da hat’s bei mir Klick gemacht: Es bringt nichts, in Technik zu investieren, wenn man nicht gleichzeitig in die Menschen investiert.
Aber Weiterbildung kostet
Und zwar nicht wenig. Seminare, Trainer, Zertifizierungen, manchmal auch Reisekosten – da kommt schnell ein fünfstelliger Betrag zusammen. Geld, das man in einem mittelständischen Betrieb nicht einfach so liegen hat.
Also habe ich mich schlau gemacht: Kann man sowas überhaupt über einen Kredit finanzieren? Und siehe da – ja, man kann. Es gibt Investitionskredite, die auch Bildung & Weiterbildung abdecken.
Welche Möglichkeiten es gibt
Ich war überrascht, wie viele Wege offenstehen:
- KfW-Kredite, die explizit auch Weiterbildung als Investition anerkennen.
- Förderprogramme der Länder, teilweise mit Zuschüssen für Mitarbeiterqualifizierung.
- Hausbankdarlehen, wenn man Weiterbildung als Investitionsprojekt sauber darstellt.
Bei mir lief es am Ende auf einen Mix hinaus: ein kleiner Investitionskredit bei der Bank kombiniert mit einem Zuschussprogramm meines Bundeslandes.
Die Reaktion meiner Mitarbeiter
Ich dachte erst, die würden Weiterbildung als „Pflichtveranstaltung“ sehen. Aber das Gegenteil war der Fall: Sie fühlten sich wertgeschätzt. Einer sagte mir nach einer Schulung: „Das ist das erste Mal, dass ein Chef in mich als Person investiert.“
Und ganz ehrlich: Diese Motivation war unbezahlbar.
Hat es sich gerechnet?
Finanziell? Ja. Die Prozesse laufen schneller, Fehler sind weniger geworden, und das Team kann heute Projekte stemmen, für die wir früher externe Dienstleister hätten holen müssen.
Aber noch wichtiger: Das Klima im Unternehmen hat sich verändert. Weiterbildung war für viele ein Signal: Wir wollen wachsen – und ihr seid ein Teil davon.
Ein Investitionskredit für Weiterbildung ist vielleicht nicht das Erste, woran man denkt. Aber er kann den entscheidenden Unterschied machen. Maschinen verschleißen, Gebäude altern – aber Wissen bleibt.
👉 Mein Tipp an dich: Wenn du überlegst, ob du dir Schulungen „leisten kannst“, dreh die Frage mal um: Kannst du es dir leisten, es nicht zu tun?