Investitionskredit für Freiberufler – Mein steiniger Weg zum Geld (und wie ich’s trotzdem geschafft hab)

Ich bin Freiberufler – und ich wollte investieren.
So weit, so normal. Nur leider hat mir das bei meinem ersten Banktermin niemand gesagt. Stattdessen hab ich den Satz gehört, den viele Selbstständige kennen:

„Leider finanzieren wir Freiberufler in dieser Form nicht.“

Was folgte, war ein langer Weg durch Absagen, Umwege und Papierkram. Aber am Ende hab ich’s trotzdem geschafft.
Heute erzähl ich dir, wie ich als Freiberufler doch an meinen Investitionskredit gekommen bin – und was du von meinem Weg lernen kannst.


Der Plan: Ich wollte investieren wie jeder andere

Meine Situation: Ich wollte mein Büro modernisieren, Technik aufrüsten, neue Software anschaffen und meine Dienstleistung skalierbarer machen.
Gesamtkosten: ca. 38.000 €. Kein Luxus – sondern strategisch sinnvoll.

Ich dachte: „Ich hab Umsatz, ich hab Kunden, ich hab Pläne – das wird klappen.“

Aber: Freiberufler gelten bei vielen Banken als Risiko.
Warum?

  • Kein fester Arbeitsvertrag
  • Schwankende Einnahmen
  • Wenig „verwertbare Sicherheiten“
  • Oft keine Rücklagen

Trotz positiver BWA und einem ordentlichen Steuerbescheid wurde ich bei zwei Banken abgelehnt – einfach nur wegen meiner Rechtsform.


Was ich dann gemacht habe

Ich wollte die Investition trotzdem durchziehen – also hab ich umgedacht. Und Wege gefunden, wie man auch als Freiberufler an einen Investitionskredit kommt.

1. KfW-Kredit mit Bankpartner

Ich hab dann mit einer kleinen Volksbank gesprochen, die schon öfter mit Freiberuflern gearbeitet hatte.
Die Lösung: Ein KfW-Förderkredit, durchgeleitet über diese Bank.

Vorteil:

  • Die KfW bewertet das Geschäftsmodell, nicht die Rechtsform
  • Tilgungsfreie Anlaufzeit
  • Gute Zinssätze

2. Bürgschaftsbank eingeschaltet

Weil ich keine Maschinen oder Immobilien bieten konnte, hab ich mich zusätzlich bei der Bürgschaftsbank gemeldet.
Dort hab ich eine 80 %ige Bürgschaft bekommen – was die Hausbank überzeugt hat.

3. Einnahmenstruktur erklärt

Ich hab der Bank ganz genau gezeigt:

  • Woher meine Einnahmen kommen
  • Wie regelmäßig meine Kunden zahlen
  • Welche Aufträge schon fest gebucht waren

Das war fast wie ein Pitch. Aber es hat funktioniert – weil ich offen und vorbereitet war.


Was du als Freiberufler bei der Kreditbeantragung beachten solltest

Mach deine Einnahmen sichtbar:
Statt nur Jahreszahlen: Zeig monatliche Verläufe. Zeig wiederkehrende Kunden. Zeig Buchungszahlen.

Sei offen über Risiken:
Gerade als Freiberufler brauchst du einen Plan B – was passiert, wenn ein Kunde ausfällt?

Denk über Sicherheiten anders nach:
Es müssen nicht immer Immobilien sein. Rücklagen, Bürgschaften, Geräte, Softwarelizenzen – alles kann helfen.

Vermeide Banken, die dich nicht ernst nehmen:
Wenn du gleich abgewimmelt wirst – geh. Es gibt Banken, die Freiberufler als Kunden schätzen.

Nutze Fördermittelberatung:
Die IHK oder Kammern helfen oft auch Freiberuflern – kostenlos.


Freiberufler? Ja – aber du musst cleverer sein

Ich hab’s geschafft.
Heute zahl ich meinen Investitionskredit in entspannten Raten zurück, hab mein Business auf ein neues Level gebracht – und würde’s wieder machen.
Aber: Es war schwerer als nötig.
Nicht wegen meiner Idee, nicht wegen der Zahlen – nur wegen meines Status als Freiberufler.
Wenn du in einer ähnlichen Situation bist – gib nicht auf. Es gibt Wege. Du musst nur mehr erklären, mehr vorbereiten und die richtigen Partner finden.

Wenn du Fragen hast oder unsicher bist, ob du überhaupt Chancen hast – schreib mir. Ich helf dir gern weiter.
Bleib dran – dein Projekt ist es wert.


 

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