Ich erinnere mich noch an diesen Moment: Der Laptop vibrierte, der Kaffee war kalt, und meine Skizzenmappe lag vollgekritzelt auf dem Boden. Überall Ideen, überall Chaos – und mittendrin ich, mit dem Traum, etwas Eigenes zu starten.
Ein Designstudio. Mein Studio. Kein Büro mit Neonlicht, sondern ein Ort voller Farbe, Musik und Freiheit.
Nur eins fehlte: Geld.
Kreativität ist schön, aber die Bank will Zahlen
Kreative leben von Ideen, Banken von Sicherheiten – eine unglückliche Mischung.
Als ich meinen ersten Businessplan schrieb, fühlte ich mich wie in einem Paralleluniversum.
Während ich über Farbpaletten und Markenidentität nachdachte, wollte der Banker wissen: „Wie hoch ist Ihre Eigenkapitalquote?“
Ich musste lernen, meine Leidenschaft in Zahlen zu übersetzen.
Wie viel kostet ein Plotter? Ein Studio? Ein Mac mit guter Grafikleistung? Softwarelizenzen, Drucker, Beleuchtung, Marketing – das alles hat plötzlich einen Preis bekommen.
Der Investitionskredit als Sprungbrett
Ich war ehrlich überrascht, wie viele Förderungen es für Kreative tatsächlich gibt.
Über die KfW und einige regionale Programme bekam ich Zugang zu einem Investitionskredit, der speziell für kleine Unternehmen in der Kreativbranche gedacht war.
Damit konnte ich:
- mein Studio einrichten,
- Technik anschaffen,
- meine Website professionell aufbauen lassen,
- und sogar ein kleines Budget für die ersten Werbekampagnen einplanen.
Das Gefühl, endlich mit professionellem Equipment zu arbeiten, war unbezahlbar.
Der Tag, an dem ich mein Schild aufgehängt habe
Es war kein großer Laden, eher ein Atelier mit Charakter.
Aber als das Schild mit meinem Logo hing, fühlte es sich an wie ein Statement: „Ich bin da – und ich meine es ernst.“
Kunden kamen zuerst zögerlich, dann regelmäßig. Projekte wurden größer, mein Team wuchs. Und jedes Mal, wenn ich die Kreditrate überweise, denke ich nicht an Schulden, sondern an Freiheit.
Ein Investitionskredit ist für Kreative nicht das Gegenteil von Freiheit – er ist ihre Voraussetzung.
Er gibt dir die Möglichkeit, Ideen groß zu denken, Räume zu schaffen, dich sichtbar zu machen.
Natürlich ist es ein Risiko. Aber wer etwas erschafft, lebt sowieso ständig mit Risiko.