Als Jonas sein Start-up gründete, hatte er nichts außer einer Idee, einem Laptop und einer unerschütterlichen Überzeugung: „Das wird funktionieren.“
Heute, drei Jahre später, beschäftigt er zehn Mitarbeiter, hat Investoren im Boot – und erzählt mir beim Kaffee in Dresden, wie alles anfing: mit einem Kredit, den keine Bank geben wollte.
Die Idee war da – das Vertrauen nicht
„Ich hatte das Konzept, ich hatte sogar schon erste Kunden“, sagt Jonas.
„Aber die Bank wollte Sicherheiten. Ich hatte nur Begeisterung.“
Typisch. Start-up-Gründer bringen Innovation, Mut und Tempo – aber Banken suchen nach Nachweisen, die es bei Neugründungen oft noch gar nicht geben kann.
Die klassische Kreditwelt funktioniert rückwärts: erst Beweise, dann Vertrauen.
Start-ups funktionieren vorwärts: erst Risiko, dann Erfolg.
Die ersten Schritte zur Finanzierung
Jonas’ Weg führte ihn zuerst zur Sparkasse – Absage.
Dann zur Hausbank – Absage.
„Ich war kurz davor, aufzugeben. Dann hat mir ein Freund smava empfohlen.“
Über die Onlineplattform bekam er innerhalb von zehn Tagen eine Zusage.
„Nicht wegen meiner Sicherheiten – sondern wegen meiner Zahlen. Ich konnte zeigen, dass das Konzept funktioniert.“
Später kamen Fördermittel hinzu – die KfW half mit einem Gründerkredit, die IHK vermittelte Kontakte zu Business Angels.
Die Realität für Gründer
Viele unterschätzen, wie schwer es ist, als Start-up an Fremdkapital zu kommen.
Banken lieben Stabilität – Start-ups sind das Gegenteil davon.
Trotzdem gibt es Wege:
- KfW-Gründerkredite: mit staatlicher Absicherung und oft niedrigen Zinsen.
- Mikrokredite für junge Unternehmen, über Förderbanken oder lokale Programme.
- Online-Kreditplattformen, die auf Zahlen und Prognosen statt auf Tradition schauen.
- Private Investoren, die eher an Vision als an Bilanz glauben.
Vom Risiko zur Routine
Heute zahlt Jonas seinen Kredit ab – pünktlich, wie ein Uhrwerk.
„Das Beste daran war: Ich musste niemanden überzeugen, dass ich’s kann. Ich konnte es einfach beweisen.“
Inzwischen hat er selbst drei Start-ups beraten – und weiß genau, worauf es ankommt:
Nicht auf perfekte Pläne, sondern auf Durchhaltevermögen.
Start-up-Gründer sind die Rebellen der Wirtschaft.
Sie scheitern, stehen auf, lernen – und beweisen, dass man auch ohne Sicherheiten etwas aufbauen kann, wenn man an sich glaubt und clever plant.
Wenn ich selbst noch einmal neu starten würde, ich würde den gleichen Weg gehen:
erst träumen, dann handeln – und mir Partner suchen, die an Ideen glauben, nicht nur an Einkommen.