Liquiditätsplanung bei Investitionen – So bleibe ich zahlungsfähig, auch wenn’s eng wird

Als ich mein erstes großes Investitionsprojekt gestartet hab, war ich euphorisch.
Kredit genehmigt? ✅
Förderung bewilligt? ✅
Bestellungen raus? ✅
Und dann – blieb plötzlich Geld aus.

Ein Kunde zahlte verspätet. Ein Projekt verzögerte sich. Und obwohl eigentlich alles „finanziert“ war, bekam ich Liquiditätsprobleme.
Seitdem gehört die Liquiditätsplanung für mich zu jedem Projektstart wie die Bohrmaschine zur Werkstatt.
Heute zeig ich dir, wie ich meine Zahlungsfähigkeit während Investitionen sichere – mit klarer Struktur und einfachen Tools.


Warum Investitionen oft die Liquidität gefährden

Der Denkfehler:
„Ich hab doch das Geld durch den Kredit – das reicht.“
Falsch. Denn:

  • Kredite werden oft stückweise ausgezahlt
  • Fördermittel kommen erst nachträglich
  • Rechnungen werden vorher fällig
  • Laufende Kosten (Personal, Miete, Versicherung) laufen weiter

Und wenn du dann nicht genau weißt, wann wie viel Geld auf welchem Konto ist, steckst du plötzlich in der Klemme – obwohl du auf dem Papier solide finanziert bist.


Meine 4 wichtigsten Strategien für die Liquiditätsplanung

1. Liquiditätsplan als Excel-Tabelle (monatsgenau)

Ich plane mindestens 12 Monate im Voraus:

  • Einnahmen (realistisch geschätzt)
  • Ausgaben (fix & variabel)
  • Sonderposten (z. B. Kreditraten, Investitionsausgaben, Fördermittel-Zahlungen)

So seh ich sofort, in welchem Monat ein Engpass droht – und kann früh gegensteuern.

🟢 Tipp: Immer pessimistisch rechnen. Einnahmen verzögern sich – Ausgaben nie.


2. Puffer einplanen – immer!

Ich leg mir für jede größere Investition einen Liquiditätspuffer von mindestens 2–3 Monatsraten zur Seite.
Manchmal aus Eigenmitteln, manchmal als separater Betriebsmittelkredit.

Das kostet ein paar Euro Zinsen – rettet dir aber in stressigen Monaten den Arsch.


3. Fördermittel realistisch einplanen

Ich rechne mit:

  • Antragstellung = Monat 0
  • Zusage = Monat 3–4
  • Auszahlung = Monat 6–8

Wer früher rechnet, riskiert Leerlauf.
Ich hatte einmal fast 4 Monate Wartezeit auf eine Auszahlung – da rettete mich mein Notfallpuffer.


4. Zahlungseingänge beschleunigen

Ich hab meine Zahlungsziele bei Kunden angepasst:

  • Statt 30 Tage = jetzt 14 Tage
  • Für Stammkunden mit SEPA-Mandat: Lastschrift

Außerdem: Digitale Rechnungstellung + automatische Erinnerungen
Denn pünktliche Zahlungseingänge = planbare Liquidität.


Wer investieren will, muss flüssig bleiben – oder zahlt doppelt

Ich hab’s am eigenen Leib erfahren:
Ein genehmigter Kredit ist nicht gleich Geld auf dem Konto.
Ein bewilligter Zuschuss hilft dir nicht heute, sondern irgendwann.

Deshalb:

  • Plane vorausschauend
  • Rechne mit Verzögerung
  • Bau dir Puffer auf
  • Und: Hol dir Hilfe, wenn du’s nicht allein überblickst

Wenn du willst, schick mir dein Investitionsvorhaben – ich zeig dir gern, wie ich’s bei mir durchgerechnet hab.
Bleib zahlungsfähig – das ist deine wichtigste Währung.


 

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