Mein erster Zuschuss – was ich richtig (und falsch) gemacht hab

Ich weiß noch, wie ich den Bescheid zum ersten Mal in der Hand hielt:
„Ihrem Antrag wird entsprochen. Der Zuschuss beträgt 4.800 Euro.“
Ich war baff. Euphorisch. Und dachte: „Warum hab ich das nicht schon viel früher gemacht?“
Aber der Weg dahin war steiniger als nötig. Ich hab Fehler gemacht – und Glück gehabt, dass es trotzdem geklappt hat. Heute erzähl ich dir, was ich daraus gelernt hab, damit du’s besser machst.


Das Projekt: Klein, aber zukunftsentscheidend

Ich wollte damals mein Büro auf digitale Abläufe umstellen:

  • Cloud-Software für Projektmanagement
  • Digitale Zeiterfassung
  • Online-Buchhaltung mit Belegerkennung
  • Ein neuer Server + Backup-System

Gesamtkosten: knapp 12.000 €.
Ich hab mir gedacht: „Wenn ich 30–40 % Zuschuss bekomme, wär das grandios.“


Der Anfang: Schnell gegoogelt – und halb blind losgelegt 😬

Ich hatte vom „Digitalbonus“ meines Bundeslandes gehört. Da stand was von:

  • Bis zu 10.000 € Zuschuss
  • Für Digitalisierung kleiner Unternehmen
  • Einfacher Antrag

Klang gut. Ich hab schnell Angebote eingeholt und – ohne tiefer nachzulesen – direkt bestellt.

Fehler Nummer 1: Ich hab die Geräte bestellt, bevor der Antrag bewilligt war.
Im Nachhinein hatte ich einfach Glück, dass das Förderprogramm etwas tolerant war – sonst hätte es heißen können: „Projekt gilt als begonnen – keine Förderung.“


Der Antrag: Viel Papier, wenig Klarheit

Ich dachte, ich fülle da mal ein Formular aus.
Aber dann kam:

  • Unternehmensbeschreibung
  • Technische Beschreibung des Vorhabens
  • Investitionsplan
  • Nutzenargumentation (wirtschaftlich & digital)
  • Bestätigung, dass ich noch nicht begonnen habe (äh… 😬)

Ich hab alles irgendwie zusammengebaut – unkoordiniert, aber ehrlich.

Fehler Nummer 2: Ich hab’s ohne Beratung gemacht.
Ergebnis: Rückfragen über Rückfragen.
Ein Förderberater hätte mir 80 % davon ersparen können.


Die Rettung: Ich hab’s offen erklärt

Als eine Sachbearbeiterin anrief und nach dem Bestelldatum fragte, hab ich ehrlich gesagt:
„Ja, ich hab das schon bestellt – aber noch nichts bezahlt.“
Sie war nett, aber deutlich: „Das ist kritisch. Aber wenn Sie uns eine eidesstattliche Erklärung geben, dass Sie keine Zahlungen geleistet haben, können wir’s prüfen.“
Ich hab’s gemacht. Mit einem mulmigen Gefühl.

Zwei Wochen später kam die Zusage. Ich konnte’s kaum glauben.


Was ich daraus gelernt hab

1. Niemals vor Bewilligung starten.
Wirklich. Kein Angebot annehmen, keine Bestellung auslösen, keine Zahlung.
Sonst kannst du den Antrag gleich in die Tonne treten.

2. Förderberatung nutzen.
Ob IHK, HWK oder Wirtschaftsförderung – die kennen die Programme. Kostenlos.
Ein Gespräch hätte mir viele Fehler erspart.

3. Projekt gut dokumentieren.
Ich hab danach angefangen, jedes Projekt mit Screenshots, Rechnungen, Nachweisen zu dokumentieren. Für die Förderstelle, für die Steuer – und für mich.

4. Zuschüsse nicht unterschätzen.
Fördermittel sind keine Bürokratiemonster – sie sind eine Chance.
Aber du musst dich reinfuchsen.


Mein erster Zuschuss war kein Glanzstück – aber ein Durchbruch

Ich hab Fehler gemacht, hab gezittert, hab gelernt – und am Ende doch Geld bekommen.
Seitdem hab ich mehrere Zuschüsse beantragt – diesmal mit Plan, mit Beratung und immer vor Beginn.
Wenn du deinen ersten Zuschuss planst:
Mach’s besser als ich.
Sei vorbereitet. Frag nach. Und leg dir einen Zeitplan zurecht.
Wenn du magst, schick mir deine Projektidee – ich sag dir ehrlich, ob da was geht. 👀

Bis bald – und hol dir, was dir zusteht!


 

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