Notar wartet, Bank schläft: Wie ich meine GmbH-Gründung mit Qonto in 48 Stunden durchgezogen habe

8. Dezember 2025

Wer von euch schon mal eine GmbH gegründet hat, kennt diesen speziellen Schmerz. Du warst beim Notar, hast die Urkunde unterschrieben und fühlst dich wie Elon Musk. Du willst loslegen.
Der Notar sagt dann trocken: „Herr Alex, jetzt brauche ich den Einzahlungsbeleg über das Stammkapital. Vorher keine Eintragung ins Handelsregister.“
Kein Problem, denke ich. Ich gehe zur Bank, mach ein Konto auf, überweise die 12.500 Euro (die Hälfte der 25.000 € Stammeinlage reicht ja für den Start) und fertig.
Pustekuchen. Willkommen in Deutschland.

Ich wollte für mein neues E-Commerce-Projekt eine GmbH gründen. Ich rief bei meiner Filialbank an.
„GmbH in Gründung? Oh, da brauchen wir einen Termin mit dem Firmenkundenbetreuer. Der ist gerade im Urlaub. Wie wäre es in drei Wochen?“
Drei Wochen?! Ich habe Ware bestellt, die bezahlt werden muss. Ich brauche die Steuernummer. Ich kann nicht drei Wochen warten, nur um ein Formular zu unterschreiben!
Frustriert habe ich gegoogelt. Die meisten Neobanken (N26 & Co.) winken bei „GmbH i.G.“ oft ab oder der Prozess ist undurchsichtig.
Dann stieß ich auf Qonto. Die werben aggressiv mit „Gründen in Rekordzeit“.

Ob das nur Marketing-Blabla ist oder ob ich den Notar wirklich beeindrucken konnte, lest ihr hier.

Das Problem mit der „GmbH i.G.“

Warum zicken Banken da so rum?

Eine „GmbH in Gründung“ ist ein rechtliches Zwitterwesen. Sie existiert schon (Notarvertrag), aber auch noch nicht ganz (kein Handelsregistereintrag). Das bedeutet für die Banken: Papierkram, Haftungsrisiken, Compliance-Checks.

Klassische Banken machen das „manuell“. Qonto hat das digitalisiert.

Der Antrag: Schneller als der Notar Kaffee kochen kann

Ich saß also Donnerstagabend am Laptop und habe den Prozess bei Qonto gestartet.

Was man braucht:

  1. Den frisch beurkundeten Gesellschaftsvertrag vom Notar (als PDF-Scan).
  2. Die Liste der Gesellschafter.
  3. Reisepass/Perso für das Video-Ident.

Der Upload war in 10 Minuten erledigt.

Dann kam das Video-Ident. Das übliche Spiel: „Kippen Sie den Ausweis, winken Sie mal.“ Nervig, aber notwendig wegen Geldwäschegesetzen.

Danach hieß es: „Wir prüfen Ihre Unterlagen.“

Das Wunder am Freitagmorgen

Ich rechnete mit einer Rückfrage am Montag.
Aber Freitag, 10:00 Uhr, vibrierte mein Handy.
„Ihr Qonto Konto ist eröffnet. Hier ist Ihre IBAN.“

Ich dachte, ich guck nicht richtig. Weniger als 24 Stunden für ein Firmenkonto einer Gesellschaft, die es offiziell noch gar nicht gibt?
Ich habe sofort die 12.500 Euro von meinem Privatkonto überwiesen (Wichtig: Verwendungszweck „Einzahlung Stammkapital“!).
Da Qonto SEPA Instant unterstützt, war das Geld Sekunden später drauf.

Jetzt kommt das Feature, für das ich Qonto feiere:
In der App gibt es einen Button: „Einzahlungsbestätigung anfordern“
Klick.
Eine Stunde später hatte ich das offizielle PDF für den Notar im Postfach.
Ich habe es direkt weitergeleitet. Der Notar hat am selben Nachmittag die Anmeldung zum Handelsregister rausgeschickt.

Gesamtdauer: Vom ersten Klick bis zur Mail an den Notar: Keine 24 Stunden.
Bei der Filialbank hätte ich jetzt noch 20 Tage auf den Termin gewartet.

Qonto im Alltag: Mehr als nur Gründung

Jetzt ist die GmbH eingetragen (hat dann doch noch 2 Wochen beim Amtsgericht gedauert, aber da kann Qonto nichts für).
Taugt das Konto auch für den Alltag?

Definitiv. Qonto ist anders als Kontist (über die ich schon schrieb). Kontist ist genial für Freelancer (Steuern!). Qonto ist genial für Teams.

  • Mitarbeiter-Karten: Ich kann für meine Assistentin eine virtuelle Karte erstellen, Limit 500 Euro, nur für Software-Abos. Sie muss mich nicht mehr nach meiner Kreditkarte fragen.
  • Beleg-Management: Wenn man was kauft, erinnert die App einen penetrant: „Foto vom Beleg machen!“. Das nervt, rettet aber die Buchhaltung.
  • Integration: Es läuft nahtlos mit DATEV Unternehmen online zusammen.

Was kostet der Spaß?

Natürlich ist das nicht umsonst.
Das Paket, das ich nutze („Smart“), kostet 19 Euro im Monat (bei jährlicher Zahlung etwas weniger).
Das ist teurer als das 5-Euro-Konto bei der Postbank.

Aber:

  1. Ich habe Wochen an Zeit bei der Gründung gespart. Zeit ist Geld.
  2. Die Buchhaltungs-Features sparen meinem Steuerberater Zeit (und damit spare ich Honorar).
  3. Der Support antwortet per Chat in Minuten, nicht in Tagen.

Mein Fazit für Gründer

Wer heute eine GmbH oder UG gründet und zur Sparkasse geht, hat entweder zu viel Zeit oder steht auf schlechten Kaffee.

Qonto hat den Gründungsprozess in Deutschland „entstaubt“.
Es ist nicht das billigste Konto am Markt. Aber für professionelle Gründer, die skalieren wollen und Mitarbeiter haben, ist es aktuell das beste Werkzeug.

Einziger Nachteil: Es ist ein reines Guthabenkonto. Einen Dispo oder Kredit kriegt man da (noch) nicht so leicht wie bei der Hausbank. Aber dafür haben wir ja in den letzten Artikeln Alternativen wie Teylor oder iwoca kennengelernt. 😉

Wie war eure Gründung? Habt ihr auch Wochen auf die Bank gewartet oder ging das bei euch fix?
Happy Founding, Euer Alex