Als Selbstständiger passiert’s schnell: Du brauchst Geld, bekommst ein Kreditangebot, unterschreibst – und merkst Monate später, dass die Raten dich auffressen. Mir ging’s genau so. Mein Fehler? Ich hab einen Schnellkredit mit zu kurzer Laufzeit, zu hoher Rate und null Flexibilität genommen. Ergebnis: Schweiß, schlaflose Nächte und die Erkenntnis: Ich muss raus da.
Ich bin Alex – und ich zeig dir heute Schritt für Schritt, wie ich erfolgreich umgeschuldet habe. Und wie du das auch schaffen kannst, wenn dein aktueller Kredit dich zu sehr belastet.
Schritt 1: Bestandsaufnahme – ehrlich, brutal, notwendig
Bevor du umschulden kannst, musst du wissen, woran du bist. Ich hab mir eine Liste gemacht:
- Offener Restbetrag
- Effektivzins
- Monatliche Rate
- Restlaufzeit
- Sondertilgungsmöglichkeiten
- Kündigungsfrist
- Vorfälligkeitsentschädigung?
Das tat weh. Aber ich wusste jetzt: Mein Kredit kostete mich über 9 % Zinsen und ließ sich nicht flexibel anpassen. Also: Raus da – aber strategisch.
Schritt 2: Alternativen prüfen – realistisch und umfassend
Ich hab danach Angebote eingeholt – bei:
- meiner Hausbank (oft offen für Umschuldungen mit Sicherheiten)
- KfW-Partnerbanken (wenn die Investition weiter Bestand hatte)
- Online-Plattformen wie auxmoney, Funding Circle
- meinem Bundesland – ja, auch da gibt’s Umschuldungsprogramme
Wichtig: Ich hab mit offenen Karten gespielt – und gesagt, warum ich raus will. Das hat Vertrauen aufgebaut. Ich war kein Schuldner auf der Flucht, sondern ein Unternehmer mit Plan.
Schritt 3: Neue Finanzierung beantragen – konkret & glaubwürdig
Ich habe die neue Finanzierung nicht als „Rettung“ verkauft, sondern als strategische Neuaufstellung:
„Ich habe festgestellt, dass meine bisherige Finanzierung zu starr ist für mein Cashflow-Modell. Mit einer angepassten Laufzeit und niedrigeren Monatsrate bleibt mir Raum für Investitionen und Wachstum.“
Klingt professionell – und genau das ist es auch. Dazu hab ich:
- Umsatzentwicklungen der letzten Monate beigelegt
- meine geplanten Projekte erklärt
- einen Tilgungsplan mit zwei Szenarien erstellt (optimistisch & realistisch)
💡 Ergebnis: Zusage nach 8 Tagen – zu 5,5 % Zinsen, 60 Monate Laufzeit, Option auf Sondertilgung.
Schritt 4: Umschuldung vorbereiten – sauber & stressfrei
Bevor ich den neuen Kredit aktivierte, habe ich beim alten Kreditgeber:
- die Kündigungsfrist eingehalten
- die Vorfälligkeitsentschädigung berechnet
- die Restschuld zum Stichtag angefragt
- darauf geachtet, dass alles rechtssicher dokumentiert wurde
Wichtig: Lass keine Lücke entstehen – der neue Kredit muss exakt den alten ablösen. Sonst hast du kurzfristig zwei Kredite am Hals. Ich hab das über ein Verrechnungskonto geregelt, das mein neuer Anbieter direkt zur Ablösung genutzt hat.
Schritt 5: Neustart feiern – und diesmal besser planen
Die neue Finanzierung fühlte sich ganz anders an: niedrige Raten, bessere Liquidität, und vor allem kein schlechtes Gefühl mehr bei jedem Kontoauszug. Ich konnte durchatmen, neu planen, wachsen.
Und: Ich hab sofort begonnen, einen Liquiditätspuffer aufzubauen, um beim nächsten Engpass nicht wieder in dieselbe Falle zu tappen.
Umschuldung ist kein Eingeständnis von Schwäche – sondern von Verantwortung
Wenn du merkst, dass dein aktueller Kredit dich zu sehr belastet, warte nicht zu lange. Je früher du umschuldet, desto mehr Spielraum bleibt dir. Aber mach es mit Plan:
✅ Zahlen auf den Tisch
✅ Alternativen prüfen
✅ Partner finden, die dich ernst nehmen
✅ Und dann: konsequent neu starten
Ich hab’s geschafft – du kannst das auch.