So hab ich mein Investitionsprojekt mit drei Finanzierungsbausteinen gestemmt – und warum das besser war als ein einzelner Kredit

Manchmal passt ein einzelner Kredit einfach nicht.
Zu unflexibel. Zu teuer. Oder schlicht nicht ausreichend.
Als ich 2023 eine größere Investition geplant hab – konkret ging’s um den Ausbau meiner Produktionsfläche inkl. neuer Maschinen und IT-Infrastruktur – war schnell klar: Mit nur einem Kredit wird das nix.
Ich hab mich dann für eine Kombination entschieden, die heute für mich die perfekte Lösung war – und die ich jedem empfehlen würde, der sich nicht unnötig einengen will.
Heute zeig ich dir Schritt für Schritt, wie ich’s gemacht habe – und worauf du achten solltest, wenn du ebenfalls mehrgleisig finanzieren willst.


Das Projekt: Zu groß für einen Topf

Die Gesamtinvestition belief sich auf gut 97.000 Euro.
Davon entfielen:

  • ~40.000 € auf Maschinen
  • ~22.000 € auf bauliche Maßnahmen
  • ~20.000 € auf digitale Infrastruktur & Software
  • ~15.000 € Puffer für Schulung, Marketing, Notfälle

Ich wollte:

  • Keine Komplettfinanzierung mit hohen Raten
  • Kein „Alles-oder-nichts“-Risiko
  • Möglichst viele Fördermöglichkeiten nutzen

Die Lösung: Drei Finanzierungsbausteine

1. Investitionskredit (KfW / Förderbank) – 50.000 €

Für die Maschinen & bauliche Maßnahmen hab ich einen klassischen Investitionskredit genutzt – über die SAB (Sächsische Aufbaubank).

Konditionen:

  • 10 Jahre Laufzeit
  • 2 tilgungsfreie Jahre
  • Zinssatz unter 2 %
  • Haftungsfreistellung über Bürgschaftsbank

Das war das stabile Rückgrat meines Vorhabens.

2. Digitalisierungszuschuss – 18.000 €

Für die digitale Infrastruktur hab ich beim Landesprogramm zur Digitalisierung zugeschlagen.
Gefördert wurden:

  • Cloud-ERP
  • Servertechnik
  • Mitarbeiter-Schulung
  • Lizenzkosten für 2 Jahre

Zuschuss: 40 % der Ausgaben= 18.000 Euro geschenkt.

Ich musste zwar etwas warten – aber das war’s wert.

3. Eigenanteil / Betriebsmittelkredit – 29.000 €

Für den Rest (Marketing, Risikoausgleich, Einrichtungskosten) hab ich teils eigene Rücklagen genutzt und teils auf einen kleinen Betriebsmittelkredit zurückgegriffen.

Warum kein zweiter Investitionskredit?
Weil ich flexibel bleiben wollte:

  • Freie Verwendung
  • Schnell zurückzahlbar
  • Keine Zweckbindung

Ich hab ihn später schon vorzeitig abgelöst – genau deshalb war er perfekt als dritter Baustein.


Worauf du bei der Kombination achten musst

💡 1. Reihenfolge & Timing
Zuerst: Zuschüsse beantragen.
Dann: Kredit beantragen.
Erst danach: Investition tätigen.
→ Wer vorher unterschreibt, riskiert alles.

💡 2. Kommunikation mit der Bank
Ich hab offen gesagt, dass ich zusätzlich Förderungen nutzen will. Die Bank war nicht genervt, sondern fand’s sogar positiv – weil’s ihr Risiko senkt.

💡 3. Rücklagen nicht vergessen
Auch wenn du 100 % Finanzierung bekommst – ein gewisser Eigenanteil als Puffer ist Gold wert. Du willst nicht in Monat 6 plötzlich „ins Schwimmen“ kommen.

💡 4. Verwendungszwecke sauber trennen
Ich hab jede Finanzierung einem konkreten Projektteil zugewiesen. Das macht’s später beim Nachweis, bei der Steuer und beim Controlling deutlich leichter.


Mehrere Bausteine sind kein Risiko – sondern eine clevere Strategie

Früher dachte ich, ich müsste immer „alles aus einer Hand“ finanzieren.
Heute weiß ich: Eine kluge Kombination ist oft der bessere Weg.

Ich hatte:

  • Geringe Monatsraten
  • Einen echten Zuschuss
  • Flexiblen Spielraum
  • Und: Sicherheit, auch wenn mal was Unvorhergesehenes passiert

Wenn du also vor einem größeren Projekt stehst – denk nicht nur an den einen Kredit. Denk strategisch. Bau dir dein Finanzierungspaket so zusammen, dass es zu dir und deinem Vorhaben passt.
Wenn du Fragen hast oder wissen willst, wie so eine Kombination konkret aussehen kann – schreib mir. Ich hab das durchgezogen und teile meine Erfahrung gern.
Bis bald – und viel Erfolg bei deinem nächsten Projekt!


 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert