Unternehmensnachfolge: Wie Du den Kauf Deines Traum-Business finanzierst (auch wenn die Taschen leer sind)
Willkommen zurück auf Investitionskredite.net. Heute packen wir ein Thema an, das in meinem Postfach geradezu explodiert. Kein Wunder, denn gefühlt halb Deutschland sucht gerade einen Nachfolger. Wenn Du also schon immer davon geträumt hast, Chef zu sein, aber keine Lust hast, bei Null anzufangen (wer hat schon Lust auf 3 Jahre Ramen-Nudeln im kalten Büro?), dann ist die Unternehmensnachfolge Dein Jackpot.
Aber dann kommt meistens der Dämpfer: Der Senior-Chef will 500.000 Euro für seinen gut laufenden Handwerksbetrieb oder die kleine IT-Bude. Und Du? Du guckst auf Deinen Kontostand und siehst… nun ja, keine halbe Million.
Geht nicht? Geht doch! Und zwar öfter, als Du denkst. Ich zeige Dir heute, wie Du den Investitionskredit für die Firmenübernahme stemmst, ohne dass Du im Lotto gewinnen musst.
Warum 2025/2026 das „Goldene Zeitalter“ für Übernahmen ist
Lass uns kurz auf die Meta-Ebene zoomen. Wir haben Ende 2025. Die Babyboomer gehen jetzt wirklich alle in Rente. Das DIHK warnt schon vor einer „Nachfolgelücke“. Was heißt das für Dich? Es ist ein Käufermarkt!
Viele Inhaber finden einfach niemanden. Das drückt die Preise und macht die Verkäufer kreativ bei der Finanzierung (dazu gleich mehr). Banken wissen das auch. Ein etabliertes Geschäftsmodell zu finanzieren, ist für sie oft viel weniger riskant als ein wackeliges Startup. Die BWA der letzten 5 Jahre lügt nicht.
Der Finanzierungs-Mix: Dein Werkzeugkasten
Vergiss den klassischen „Ich gehe zur Bank und leihe mir 100%“-Weg. Bei einer Übernahme brauchst Du einen Cocktail aus verschiedenen Töpfen. Hier ist das Rezept, das ich neulich mit einem Kumpel für seine Übernahme durchgegangen bin:
1. Das Verkäuferdarlehen (Vendor Loan) – Der Gamechanger
Das ist der absolute Geheimtipp. Statt dass Du dem Verkäufer sofort die ganze Summe gibst, „leiht“ er Dir einen Teil des Kaufpreises.
Beispiel: Kaufpreis 500k. Du zahlst 300k sofort (über Bankkredit), und 200k stotterst Du über 5 Jahre direkt beim Alt-Inhaber ab.
Warum das genial ist: Die Bank wertet dieses Verkäuferdarlehen oft als wirtschaftliches Eigenkapital! Plötzlich hast Du „Eigenkapital“, ohne eigenes Geld mitzubringen. Und der Verkäufer zeigt damit, dass er an den Erfolg der Übergabe glaubt („Skin in the Game“).
2. Die Allzweckwaffe: KfW & ERP-Kapital
Ohne die geht im Mittelstand nichts. Für 2025 hat die KfW nochmal nachgelegt.
- ERP-Kapital für Gründung: Das ist quasi ein Kredit, der wie Eigenkapital wirkt. Du kriegst bis zu 500.000 Euro, um Deine Basis zu stärken.
- ERP-Förderkredit Gründung und Nachfolge: Der Klassiker. Top Zinsen, lange Laufzeiten und – ganz wichtig – oft 1-2 tilgungsfreie Anlaufjahre. Das gibt Dir Luft, um im neuen Laden erst mal anzukommen, bevor die Raten fällig werden.
3. Bürgschaftsbanken
Wenn Du keine Oma mit Immobilie im Tessin hast, fehlt es oft an Sicherheiten. Hier springt die Bürgschaftsbank Deines Bundeslandes ein. Die bürgen für bis zu 80% des Kredits gegenüber Deiner Hausbank. Ohne die hätte mein Kumpel damals keine Chance gehabt. Der Antrag dauert zwar ein bisschen, aber er ist der Türöffner.
Vorsicht Falle: Due Diligence & „Leichen im Keller“
Ein Kredit für eine Übernahme ist nur so gut wie das Unternehmen, das Du kaufst. Bevor Du auch nur einen Euro aufnimmst: Prüfe den Laden auf Herz und Nieren! (Das nennt man Due Diligence).
Ich habe mal fast eine kleine Agentur übernommen, bis ich im letzten Moment gesehen habe, dass 60% des Umsatzes von einem einzigen Kunden abhingen. Wenn der abspringt (weil er den alten Chef mochte und Dich nicht), kannst Du Deinen Kredit nicht mehr bedienen. Die Bank wird das auch prüfen, aber verlass Dich nicht allein auf sie.
Mut zur Lücke (aber mit Plan)
Eine Firmenübernahme ist wie ein Hauskauf, nur dass das Haus Geld verdient. Es ist komplex, aber finanziell oft der schnellere Weg zur Freiheit als die Neugründung.
Die Zinsen sind aktuell stabil (wir berichteten), und die Förderlandschaft für Nachfolger war noch nie so üppig wie Ende 2025.
Mein Tipp: Such Dir erst das Zielobjekt und dann das Geld. Wenn das Unternehmen gesund ist, findest Du fast immer einen Weg, es zu finanzieren – notfalls mit einer Earn-Out-Klausel (Kaufpreiszahlung abhängig vom zukünftigen Gewinn).
Hast Du schon mal über eine Übernahme nachgedacht oder suchst Du noch nach der „Millionen-Idee“? Schreibs mir in die Kommentare!