Manchmal denkst du: „Jetzt einfach schnell Geld, dann läuft’s schon irgendwie.“ Genau so war das bei mir. Ein Auftrag platzte, Rechnungen stapelten sich, und ich griff reflexartig zu einem Schnellkredit – ohne nachzudenken, ohne durchzurechnen. Und fast hätte ich mir damit mein komplettes Business zerschossen.
Ich bin Alex – und wenn du gerade mit dem Gedanken spielst, dir einfach „mal eben“ einen Kredit zu holen, lies diesen Artikel vorher zu Ende. Vielleicht erspart er dir die größte Dummheit deines Unternehmerlebens.
Die Ausgangslage: Alles lief, bis es nicht mehr lief
Ich hatte einen stabilen Kundenstamm, gute Projekte, regelmäßigen Cashflow. Und dann kam der große Auftrag – ein Marketingpaket für einen mittelständischen Kunden, sechs Monate Laufzeit, fünfstelliger Betrag. Ich stellte kurzfristig eine Aushilfe ein, buchte Software, mietete Equipment. Alles auf Pump, aber mit dem festen Glauben: „Das Ding trägt sich von selbst.“
Dann das: Der Kunde springt vor Vertragsunterzeichnung ab. Kein Auftrag. Keine Zahlung. Kein Plan B.
Die Panikentscheidung: Schnellkredit über eine Vergleichsplattform
Ich hatte Kosten am Hals, keine Einnahmen in Sicht. Und statt ruhig zu bleiben, klickte ich mich durch Kreditvergleichsportale. Nach 15 Minuten hatte ich eine Zusage über 15.000 Euro, Auszahlung in 24 Stunden, 10,9 % Zinsen. Ich dachte: „Besser als pleite gehen.“
Was ich nicht beachtete:
- Keine tilgungsfreie Anlaufzeit
- Rückzahlungsbeginn nach 30 Tagen
- Hohe Monatsrate trotz langer Laufzeit
- Versteckte Gebühren in den AGB
- Kein Spielraum bei Sondertilgung oder Umschuldung
Aber hey – ich hatte das Geld. Und war „gerettet“. Dachte ich.
Der Absturz: Wenn die erste Rate dein ganzes Konto frisst
Der erste Monat verging wie im Flug – ohne neue Aufträge, dafür mit der ersten Kreditrate. Und die war happig. Ich zahlte fast 600 Euro monatlich – und hatte nichts, aber auch wirklich nichts investiert, was mir Ertrag brachte.
Ich begann zu rotieren: Kleinaufträge reinholen, Preise senken, Wochenenden durcharbeiten. Kurz: Feuerwehrmodus. Und das alles nur, weil ich aus Panik heraus einen Schnellkredit genommen hatte – ohne Strategie, ohne Absicherung, ohne Plan.
Der Wendepunkt: Hilfe holen und hart umstrukturieren
Als ich nach der dritten Rate kaum noch wusste, wie ich Miete und Strom zahlen soll, hab ich’s getan: Ich hab meine Zahlen offengelegt – bei meinem Steuerberater, bei einem Fördermittelberater, bei einem befreundeten Unternehmer.
Das Feedback war eindeutig: „Du brauchst einen Umschuldungsplan und einen realistischen Liquiditätsplan.“
Ich hab dann:
- einen Förderkredit beantragt (mit tilgungsfreier Zeit)
- Teile meines Equipments verkauft
- Ausgaben radikal reduziert
- offene Rechnungen konsequent eingefordert
- und vor allem: ein neues Preismodell etabliert
Es dauerte sechs Monate, aber ich hab’s geschafft. Der Schnellkredit wurde durch einen besseren Kredit abgelöst, die Raten halbierten sich – und ich hatte endlich wieder Luft zum Atmen.
Mein Fazit: Schnellkredit? Nur mit klarem Kopf und Plan!
Ich bin kein Gegner von Schnellkrediten. Sie haben ihre Berechtigung – z. B. zur Vorfinanzierung von Aufträgen oder zur kurzfristigen Liquidität. Aber nur, wenn du weißt, was du tust.
Meine Learnings:
✅ Nicht aus Panik handeln
✅ Immer durchrechnen – auch die Rückzahlung
✅ Prüfen, ob es nicht Förderkredite mit besseren Konditionen gibt
✅ Schnell heißt nicht automatisch „gut“
✅ Und ganz wichtig: Nur investieren, wenn das Geld produktiv arbeitet
Heute schaue ich bei jeder Finanzierung dreimal hin. Ich plane, ich rechne, ich frage nach. Und ich schäme mich nicht mehr, um Hilfe zu bitten.
Wenn du also gerade vor einer finanziellen Entscheidung stehst: Nimm dir einen Moment. Rechne nach. Und lies diesen Artikel nochmal. Vielleicht rettet er dir mehr, als du denkst.