Wenn du so wie ich ganz allein dein Ding machst – als Texter, Berater, Entwickler, Designer oder was auch immer – dann weißt du: Investieren ist oft nötig, aber nicht einfach. Gerade Solo-Selbstständige haben es bei klassischen Krediten schwer. Ich bin Alex – und ich erzähl dir heute, wie ich es trotzdem geschafft habe, einen Investitionskredit als Freiberufler zu bekommen. Und worauf du achten musst, damit du nicht im Bürokratie-Sumpf untergehst.
Was viele nicht sagen: Banken hassen „kleine“ Selbstständige
Ich sag’s mal ganz deutlich: Als Einzelunternehmer hast du’s schwer. Nicht, weil du schlecht wirtschaftest, sondern weil du kein Sicherheitsnetz hast. Keine zweite Person, kein festes Einkommen, kein dicker Jahresüberschuss. Für viele Banken bedeutet das: Risiko.
Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Gespräch mit meiner Hausbank. Ich wollte damals 20.000 Euro investieren – in Technik, Weiterbildung, Marketing. Die Reaktion? Skeptische Blicke. „Sie haben ja gar keine Mitarbeiter.“ „Und was passiert, wenn Sie krank werden?“ „Wo sind Ihre Sicherheiten?“
Ich bin fast geplatzt vor Frust. 😤
Aber: Es geht! Du musst nur anders denken
Ich hab nicht aufgegeben – und mich umgeschaut. Und ich hab dabei gelernt, dass es durchaus Wege gibt, auch als Solo-Selbstständiger an Investitionskredite zu kommen.
Hier sind die drei wichtigsten Strategien, die bei mir funktioniert haben:
1. Förderbanken auf Landesebene
Ich hab’s oben schon mal erwähnt, aber für Solo-Selbstständige gibt es auf Landesebene oft günstige Kleinkredite oder Zuschüsse. In Sachsen z. B. gibt’s Programme speziell für kleine Digitalisierungsprojekte – teilweise sogar mit nicht rückzahlbarem Zuschussanteil. Auch andere Bundesländer fördern gezielt Ein-Personen-Unternehmen.
Ich hab über die SAB (Sächsische Aufbaubank) einen Kredit plus Zuschuss bekommen – mit einem überschaubaren Antrag und persönlicher Beratung.
2. Digitale Kreditplattformen
Anbieter wie auxmoney, iwoca oder Funding Circle haben erkannt, dass Solo-Selbstständige eine riesige Zielgruppe sind – und genau dort setzen sie an.
Ich selbst hab auxmoney genutzt, als meine Hausbank wieder nur „hm“ und „vielleicht“ gesagt hat. Dort zählte mein Geschäftsmodell, nicht meine Bilanzsumme. Ja, der Zinssatz war höher, aber ich hatte Planungssicherheit und bekam das Geld ohne Bettelbrief.
Mein Tipp: Bei auxmoney oder iwoca bekommst du auch als Freiberufler eine Chance – wenn du regelmäßige Einnahmen nachweisen kannst und dein Business halbwegs solide aufgestellt ist.
3. Businessplan + Zahlen = Vertrauen
Was ich völlig unterschätzt habe: Auch als Einzelselbstständiger kannst du Banken oder Plattformen beeindrucken – wenn du vorbereitet bist. Ich habe irgendwann gelernt, meine Geschäftszahlen so aufzubereiten, dass sie verständlich und überzeugend wirken.
Dazu gehört:
- eine einfache Gewinn- und Verlustrechnung
- eine Umsatzprognose (realistisch, bitte!)
- klare Investitionsziele (nicht nur „mehr Geld halt“)
- dein persönlicher Plan: Wo willst du hin?
Klingt nervig – aber das macht dich für Kreditgeber greifbar.
Mein Fazit: Investieren geht auch allein – du musst nur kreativ sein
Ich hab inzwischen mehrere kleinere Kredite als Freiberufler bekommen – und keiner davon lief über meine Hausbank. Ich nutze Plattformen, Förderbanken, aber auch mal einen Mikrokredit über spezielle Programme für Solo-Unternehmer. Klar, du bekommst nicht die Zinskonditionen wie ein Mittelständler mit 10 Angestellten. Aber du bekommst Zugang zu Kapital, und das ist der erste Schritt.
Und mal ehrlich: Wenn du investieren willst, weil du wachsen willst – dann brauchst du keine Bank, die dich runterzieht. Du brauchst einen Partner, der dir zutraut, dass du was auf die Beine stellst. Und die gibt’s – man muss sie nur finden.
Ich hoffe, mein Erfahrungsbericht hilft dir weiter. Schreib mir gern, wenn du gerade am Überlegen bist, wie du als Einzelkämpfer an Geld kommst – ich hab die Narben und die Learnings.
Nächstes Mal auf dem Blog: Tilgungsfreie Jahre bei Investitionskrediten – sinnvoll oder gefährlich?